Reden wir über Ihre Einstellung
Die Kraft des positiven Denkens im Job - das neue Buch von Scott W. Ventrella.
Von Sascha Hellmann
Wer denkt, handelt nicht. Falsch! Er hat schon gehandelt: Die Art und Weise, wie wir über etwas denken, beeinflusst als erste Handlung alle weiteren. Das positive Denken nutzt diese Erkenntnis, unser Denken, Fühlen und Handeln zu beeinflussen. Ein Berater und Buchautor hat die Prinzipien des positiven Denkens auf die Berufswelt übertragen. Schritt für Schritt zeigt er, wie Probleme entdramatisiert, Situationen besser genutzt und berufliche Ziele in die Tat umgesetzt werden können. / 14.09.07
Ventrella Cover"Die Situation ist wie immer - total beschissen." Zwar ist es durchaus möglich, dass die Situation wie immer ist. Jedoch könnte sie genauso gut nicht wie immer, sondern anders sein. Und ob sie in dem einen oder anderen Fall "total beschissen" ist, ist nicht eine Frage der Fakten, sondern eine Frage der Einstellung zu den Fakten. Das ist - kurz gesagt - der Ansatz des positiven Denkens, den Norman Vincent Peale vor mehr als einem halben Jahrhundert mit dem Buch Die Kraft positiven Denkens den Menschen näherzubringen versuchte. Seine Botschaft beeindruckte Scott W. Ventrella, Berater für Qualitätsmanagement, tief: "Anders als bei anderen Lebenshilfekonzepten waren die Prinzipien des positiven Denkens kein Strohfeuer. Sie blieben mir erhalten und schenkten mir viele Erfolgserlebnisse, in meinem Privatleben ebenso wie im Beruf." Und da Peale, wie seine Frau im Vorwort zu Ventrellas Buch schreibt, die Kraft des positiven Denkens auch an jeden Arbeitsplatz bringen wollte, sei Ventrellas Die Kraft des positiven Denkens im Job die natürliche Fortsetzung von Peales Arbeit.

Self-Talk beobachten.


Positives Denken ist die Voraussetzung für Erfolg im Beruf. Meint Ventrella und geht von der "Denken-Fühlen-Handeln-Kette" aus, die besagt, dass das, was wir denken, unsere Gefühle und unser Handeln bestimmt. Denken wir demnach negativ, fühlen wir uns schlecht und unser Handeln ist ohne Elan oder erlahmt. Denken wir hingegen positiv, fühlen wir uns gut und sind bereit, zielgerichtet zu handeln. Ein Skeptiker mag dem noch zustimmen, vielleicht aber fragen, was denn in einer "total beschissenen Situation" zu tun sei. Sich auf die Suche nach positiven Aspekten machen, rät Ventrella, denn: "Beide Sichtweisen - die negative und die positive - sind wahr, und beide sind gleich viel wert. Doch die eine hilft Ihnen, kreativ zu denken und Ihre Ziele zu erreichen, die andere dagegen schränkt Ihre Optionen ein und arbeitet dadurch gegen Sie." Wem es gelingt, seine Sicht der Dinge, den eigenen Self-Talk, zu beobachten, hat auch die Chance, positive Aspekte an einer vermeintlich negativen Situation zu finden. Und das hat nichts mit dem sprichwörtlichen Blick durch die rosarote Brille zu tun. Regelmäßig die eigene Sicht zu beobachten, ermögliche, die Übereinstimmung mit dem realen Zustand der Welt immer wieder zu überprüfen. Und oftmals ist die eigene Sicht verzerrt: Eine Situation wird unnötig dramatisiert, mit unrealistischen Erwartungen konfrontiert oder automatisch mit wertenden Aussagen verknüpft.

Der Geist geht voran.


Wer sich so auf die Schliche gekommen ist, kann noch einen Schritt weiter gehen: Sich bewusst berufliche Ziele setzen. "Wenn Sie im Detail festlegen, was Sie erreichen wollen - also Ihre Ziele definieren -, dann machen Sie sich bewusst, wofür Sie Ihre Zeit, Talente, Energie und Aktivitäten bündeln und einsetzen sollten." Ein klar definiertes Ziel, schriftlich fixiert, dient als Leitbild, als "Vertrag mit sich selbst". Und die "Smart-Methode" beschreibt, wie die Ziele beschaffen sein sollten: Sie sollten spezifisch, messbar, aktionsorientiert, realistisch und termingebunden sein - wie beispielsweise folgendes Ziel: "In diesem Quartal werde ich drei Außendienstmitarbeiter mit E-Commerce-Erfahrung einstellen."
Das aber ist noch nicht alles. Werden diese Ziele als Affirmationen, als personalisierte Aussagen formuliert, wirken sie als "Turbolader" für das Erreichen dieser Ziele. Denn auf diese Weise dringen sie effektiver ins Unterbewusstsein, das das Handeln zum Großteil beeinflusst. "In diesem Quartal stelle ich drei der besten Außendienstmitarbeiter mit herausragender E-Commerce-Erfahrung ein." Und wo ist der Unterschied? "Der Unterschied auf der bewussten Ebene scheint geringfügig. Doch auf der unbewussten Ebene haben Sie mit Ihren Affirmationen keinerlei Zweifel daran gelassen, was Sie erreichen wollen", sagt Ventrella. Denn der Teufel steckt im Detail: Die Unsicherheit des "Ich werde es tun" ist durch das "Ich tue es" wie weggeblasen. Wird das Ziel dann auch noch visualisiert, vor dem geistigen Auge in allen Details durchgespielt, steht dem Erfolg nichts mehr im Wege: "Der Geist geht voran und das Ergebnis richtet sich unweigerlich nach seiner Vorgabe."

Veränderung liegt an einem selbst.


Aus den unbewussten Überzeugungen speist sich das Denken: Wer glaubt, er dürfe keine Fehler machen, ist entweder bereits total blockiert oder im Fall eines gewöhnlichen Fehlers einem totalen Versagen ausgeliefert. Doch die schrittweise Überprüfung seines Self-Talks rückt den Menschen immer näher an die Wirklichkeit heran. Dadurch werden die zehn Eigenschaften des Positivdenkers zum Vorschein gebracht: Optimismus, Enthusiasmus, Glaube, Integrität, Mut, Selbstvertrauen, Entschlossenheit, Geduld, Ruhe und Fokussierung. Anhand eines Tests kann der Leser feststellen, wie stark diese zehn Eigenschaften bei ihm ausgeprägt sind. Und ein Arbeitsblatt als "Fahrplan des Positivdenkers" soll helfen, ein besonderes Problem oder eine besondere Situation Schritt für Schritt zu erarbeiten. Ob und inwieweit visualisierte Ziele Wirklichkeit werden, wird sich zeigen. Ob man sich im Denken und Fühlen der Wirklichkeit annähern und diese positiv verändern möchte, liegt an einem selbst. Ventrella lädt den Leser dazu und zur Überprüfung seiner stärksten These ein: "Mit positivem Denken ist alles möglich!"

Sascha Hellmann ist freier Mitarbeiter bei changeX.

Scott W. Ventrella:
Die Kraft des positiven Denkens im Job.
Die zehn Prinzipien für maximalen Erfolg,

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christoph Bausum,
Econ Verlag, Berlin 2007,
256 Seiten, 19.90 Euro,
ISBN 978-3-430-20023-3
www.ullsteinbuchverlage.de

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: Die Kraft des positiven Denkens im Job. . Die zehn Prinzipien für maximalen Erfolg. Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christoph Bausum. . Econ Verlag, Berlin 1900, 256 Seiten, ISBN 978-3-430-20023-3

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Sascha Hellmann
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Sascha Hellmann ist freier Journalist in Heidelberg. Er arbeitet als freier Mitarbeiter für changeX.

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