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Den Nutzen erkennen

Günter Raffel vom Expertenkreis Ergebniswirksamkeit, Mehrfachnutzen und Nachhaltigkeit

Um die Zukunft des Ideenmanagements geht es bei der diesjährigen Konferenz des Zentrums Ideenmanagement. In einer Serie von Kurzinterviews sagen die Sprecher der Expertenkreise, was sie von der Konferenz erwarten.

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Günter Raffel leitet die Abteilung Ideenmanagement im Vorstandsbereich Personal der Zentrale des Konzerns Deutsche Post DHL in Bonn. Er ist Leiter des Expertenkreises "Ergebniswirksamkeit, Mehrfachnutzen und Nachhaltigkeit".
 

Worum geht es in Ihrem Expertenkreis? 

Unser Expertenkreis beschäftigt sich mit der Frage, wie in Zukunft bundesweit in Deutschland grundsätzlich der Nutzen des Ideenmanagements im Unternehmen ermittelt und ausgewiesen werden soll.
 

Welches ist die zentrale Herausforderung in Ihrem Expertenkreis? 

Es gilt abzuwägen, welche Art der Nutzenberechnung die richtige ist. Hierbei betrachten wir zwei Messgrößen: den Erstjahresnutzen und den monatisierten Nutzen, angelehnt an den Economic Value Added (EVA) oder Geschäftswertbeitrag.
Der Erstjahresnutzen beziffert laufzeitunabhängig den Nutzen einer Idee im ersten Umsetzungsjahr. Er ist somit durchaus geeignet als interne Messgröße für den Erfolg und die kurzfristige Steuerung des Ideenmanagements. Durch die lediglich einmalige Betrachtung jeder Idee wird jedoch ihr Langzeitnutzen nicht erfasst und "Ausreißer" in Form von Ideen mit extrem hohem Nutzen verzerren das aktuelle und das Folgejahr. Durch diese Verfälschung des Jahresergebnisses verkauft sich ein Ideenmanagement, das die Methode der Erstjahresnutzenberechnung anwendet, in der externen Darstellung definitiv unter Wert.
Anders verhält es sich mit dem monatisierten Nutzen. Bei dessen Berechnung wird der Erstjahresnutzen durch zwölf, also die Anzahl der Monate eines Jahres, geteilt. Je ein Zwölftel des Erstjahresnutzens wird dann auf jeden Monat der gesamten Laufzeit verteilt. Im dritten Schritt wird der monatisierte Nutzen aller Ideen eines Kalenderjahres addiert. Zwar ermöglicht diese Berechnungsweise keine kurzfristige Steuerung des Ideenmanagements, aber die Vorteile überwiegen. Zum einen verteilt sich der Nutzen einer Idee über deren gesamte tatsächliche Laufzeit, "Ausreißer" werden somit geglättet. Zum anderen spiegelt diese Berechnungsmethode gängige Accounting-Standards wider. Dadurch ist diese Größe für ein externes Reporting besser geeignet als der Erstjahresnutzen. Entscheidend ist jedoch, dass die langfristige Wertschöpfung des Ideenmanagements nur durch den monatisierten Nutzen sichtbar wird: Legt man jeder Idee eine durchschnittliche Laufzeit von drei Jahren zugrunde, so ergibt sich rein rechnerisch beim Aufbau eines Ideenmanagements, das die monatisierte Nutzenberechnung anwendet, in den ersten drei Jahren ein linear ansteigender Nutzen. Dieser stabilisiert sich ab dem dritten Jahr auf einem dann gleichbleibend dreifach hohen Niveau, das den wahren Nutzen des Ideenmanagements erkennen lässt.
 

Wie sieht die Zukunft des Ideenmanagements aus? 

Neue Kommunikationsmethoden und -technologien werden einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Ideenmanagements haben. Dank Web 2.0 können sich bereits heute alle am Ideenmanagement Beteiligten miteinander vernetzen und sich standortunabhängig miteinander austauschen, Ideen diskutieren und bewerten. Diese Vernetzung wird zunehmend globaler werden, sodass wir im Ideenmanagement auch von den Erfahrungen aus anderen Kulturkreisen profitieren werden. Gleiches gilt für Problemstellungen, für deren Lösung IT-gestützt nach Ideen gesucht werden kann. Hier stehen wir noch ganz am Anfang und ich sehe in diesen Technologien enormes Wachstumspotenzial für das Ideenmanagement.
 

16. März, der Kongress ist zu Ende, Sie fahren nach Hause. Wie ist es gelaufen? 

Ich verspreche mir von der Zukunftskonferenz einen regen Austausch an Erfahrungen und Meinungen, wie wir die immer komplexer werdende technologische Entwicklung für das Ideenmanagement nutzen können.
 


changeX 09.03.2012. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.

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