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Newsletter Ausgabe 41 | 2010 Freitag, 15.10.2010
Liebe Leser,
manchmal tut es gut, einen Schritt zurückzutreten und Abstand zu gewinnen zu den Begriffen, die zu verwenden man sich gewöhnt hat. Zum Beispiel "Kreative Klasse". Hat man sich die künftige Wissensgesellschaft so vorzustellen: Im Zentrum ein Kern von Superkreativen, drum herum eine Peripherie von irgendwie kreativ Arbeitenden, die sich auch noch dazuzählen dürfen - und dann diejenigen, bei denen es nicht reicht, die für die nicht kreativen Tätigkeiten zuständig sind? Nein, so funktioniert das nicht! Die Wissensgesellschaft ist eine Talentgesellschaft, die auf die Potenziale aller angewiesen ist, nicht nur auf die eines exklusiven elitär-kreativen Zirkels. Wissensgesellschaft bedeutet, alle mitzunehmen. Heißt: Bildung für alle!

Doch ist das Konzept einer "Kreativen Klasse" nicht nur elitär und exklusiv - mehr noch: Die Theorie bestätigt sich nicht. Wie Holger Rust in seinem auf einer breit angelegten Recherche fußenden Essay zeigt, konnten nachfolgende Untersuchungen Richard Floridas Theorie nicht bestätigen. Es ist einfacher, aber doch komplexer. Nicht drei smarte T (Talent, Technologie und Toleranz) entscheiden über die künftige wirtschaftliche Prosperität einer Region, sondern - ganz einfach: Bildung. Kurzum: Es reicht nicht, ein paar hippe Leute in schicken Vierteln anzusiedeln. Um die Auseinandersetzung, was unter Bildung zu verstehen ist und was sie ausmacht, kommen wir nicht herum. Und den Zugang dazu allen zu erschließen.

Nicht untergehen sollte daneben das Interview mit Lars Reppesgaard, der sich ebenfalls von einem Denkklischee absetzt: dass nämlich Innovationen in erster Linie dort entstehen, wohin die meisten Ressourcen fließen - in den F&E-Abteilungen der Großunternehmen. Nicht hier (und auch nicht in den schicken Lofts) verortet Reppesgaard das innovative Potenzial, sondern in den Hinterhöfen und Garagen, in denen Spinner an der Verwirklichung ihrer Ideen basteln: in der Wild Economy.

Das sind zwei pointierte Positionen - die Spannung zwischen den Innovationskonzepten der beiden Autoren zu identifizieren bleibt Ihrer findigen Lektüre überlassen.

In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Winfried Kretschmer
Chefredakteur


Unsere Themen in dieser Woche
Holger Rust: Rettet die Kreativität
Lars Reppesgaard: Querdenken ist zu wenig
Edzard Reuter: Heuchler!
Lars Reppesgaard: Wild Economy
Verlosung
Heuchler & Abnicker
Diese Woche verlosen wir ein Paket mit zwei Büchern aus dem Econ Verlag, die sich kritisch mit Wirtschaft und Politik auseinandersetzen: Wir Abnicker von Marco Bülow und Stunde der Heuchler von Edzard Reuter. Wenn Sie das Buchpaket gewinnen möchten, senden Sie bitte eine Mail an newsletter@changex.de
Diese Woche neu im Magazin
Rettet die Kreativität vor der "Kreativen Klasse"
Analyse einer folgenreichen Fiktion - ein Essay von Holger Rust (Gesamtfassung)
Holger Rust: Rettet die Kreativität Wem das Konzept einer Creative Class als zentralem Impulsgeber für die Innovationskultur von morgen schon immer etwas einfach gestrickt vorkam, wird es nicht wundern: Es findet keine Bestätigung in der Wirklichkeit. Nicht nur das: Die Idee einer kreativen Klasse ist ebenso elitär wie sozial prekär. Die künftige Wissensgesellschaft aber erfordert, alle einzubeziehen. Durch Bildung für alle. 14.10.2010 zum Essay
Querdenken ist zu wenig
Deutschland braucht einen radikalen Innovationsschub - ein Interview mit Lars Reppesgaard.
Lars Reppesgaard: Querdenken ist zu wenig Gutes immer noch ein klein bisschen besser machen: Das ist das Innovationsparadigma der deutschen Industrie. Statt radikale Innovation zu wagen, ergeht man sich in inkrementellen Verbesserungen in die Tage gekommener Erfindungen. Ein Autor fordert den Kurswechsel: hin zur wilden Wirtschaft. Zu Wagemut und Spinnertum. Ein Plädoyer für Garagen- und Hinterhof-Tüftler. 14.10.2010 zum Interview
Zitat
     "Wir leben von Ideen und müssen sehen, wie wir permanent neue Ideen generieren und Ideen weiterentwickeln, um so weiter erfolgreich sein zu können."
Lars Reppesgaard: Querdenken ist zu wenig
     "Die Vorstellung, Kreativität sei das Charakteristikum einer globalen flüchtigen Elite ist ein moderner Mythos - mehrheitlich von denen in die Welt gesetzt, die sich als "Kreative" in angesagten Szenevierteln niederlassen, um dort einen weltweit uniformen Nonkonformismus zu pflegen."
Holger Rust über die Theorie der "Kreativen Klasse"
Neue Beiträge im Partnerforum
Heuchler!
Stunde der Heuchler - Edzard Reuters Streitschrift gegen den Verfall der Sitten
Edzard Reuter: Heuchler! Fehlendes soziales Verantwortungsbewusstsein, Gier und Heuchelei kennzeichnen die sittliche Verfasstheit unserer Gesellschaft. Ein früherer Topmanager kritisiert den amoralischen Zeitgeist. Und plädiert für Vernunft, Anstand und Augenmaß. 15.10.2010 zur Rezension
Wilde Wirtschaft
Lars Reppesgaard plädiert für die Wild Economy
Lars Reppesgaard: Wild Economy Dem Land der Tüftler gehen die Ideen aus. Schuld sind verkrustete Strukturen in Großunternehmen, die echte Innovation abwürgen. Ein Autor plädiert für eine Wirtschaft, die Querdenkern die Chance gibt, Neues in die Welt zu setzen. Die Wild Economy. 10.10.2010 zur Rezension
WIR!
Gewonnen haben
je ein Exemplar des neuen Buches von Horst W. Opaschowski: Lorenz Elsner, Hamburg, Ralf Keller, Bremen und Dagmar von Consolati, Berlin. Glückwunsch!
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© changeX 2010, 10. Jahrgang. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.

changeX 15.10.2010. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.

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