Die Talenteschmiede

Die dresden chip academy in Dresden geht in der Aus- und Weiterbildung neue Wege.

Von Georg Späth

Frank Donath ist Leiter der dresden chip academy. Seine Biografie ist ein Stück DDR-Geschichte inklusive einer erfolgreichen Karriere nach der Wende. Jetzt organisiert er bei Infineon neue Formen der betriebsinternen Aus- und Weiterbildung. Führungskräfte werden zielgenau trainiert. Und im Rahmen eines Dualen Studiums wird der Nachwuchs ausgebildet. Der Effekt ist klar: Die besten Talente bereits von der Schulbank ins Unternehmen holen.

Bild (von links): Frank Donath,
Kultusminister Dr. Mannsfeld
und Dr. Mankel (IHK-Bildung).
Frank Donath hat ein einfaches, aber überzeugendes Arbeitsmotto: "Mache andere Menschen erfolgreich." Der 46jährige hat allen Grund, an diesen Satz zu glauben. Er leitet die dresden chip academy in Dresden. Dort macht man junge Menschen fit für die Zukunft. Derzeit 250 Auszubildende sollen später als Mikrotechnologen, Industrieelektroniker oder Mechatroniker arbeiten. Knapp zwei Drittel von ihnen im supermodernen Infineon-Werk. Der Rest findet in Dresden, der Hauptstadt von Silicon Saxony, ebenfalls leicht eine Anstellung. Im gleichnamigen Arbeitskreis sind nämlich 112 Unternehmen zusammengeschlossen. Weshalb die sächsische Metropole bezüglich Mikroelektronik als vorbildliches Cluster anerkannt ist. Chiphersteller und Zulieferindustrie haben sich dort nach der Wende eifrig angesiedelt. Überdies blickt man auf eine große Tradition zurück. Schon zu DDR-Zeiten war Dresden führend im Ostblock. Die Ausbildung galt auch im Westen als wegweisend.
Frank Donaths Werdegang ist ebenfalls ein Stück dieser Geschichte. Das Abitur erwirbt er per Abendschule, dann hängt er ein Fernstudium Elektronik dran und arbeitet schließlich als Meß- und Regeltechniker. Nach der Wende, als jede Fachkraft gebraucht wird, packt Donath an der IHK Bitterfeld/Eisleben mit an. Schnell erkennt man höheren Ortes, dass hier ein Macher am Werk ist. Er wechselt zu Siemens nach Halle, wo er den Ausbildungsgang für Verkehrs- und Energieelektronik aufbaut. "Hier hatte ich die Freiheit, etwas zu entwickeln und umzusetzen. Live in Action", fügt er schmunzelnd hinzu. Doch damit nicht genug. Nebenbei absolviert er ein Personalmanagement- und Pädagogikstudium an der Humboldt-Universität. Nachdem das Siemens-Ausbildungszentrum geschlossen wird, wechselt er zu Infineon. Dort ist er drei Jahre in der Produktionsadministration tätig, bevor er 1998 den Aufbau der dresden chip academy übernimmt.

Aus- und Weiterbildung selbst in die Hand nehmen.


Donath ist die Seele der Akademie. Er kennt jeden Winkel im Gebäude, alle grüßen ihn beim Vorbeigehen. Sehr beliebt, bestätigt ein Dozent. Eher ein Kumpel als ein Vorgesetzter. Und wenn man mit Donath durch das Gebäude schlendert, wird man das Gefühl nicht los, dass er hier mehr als verwurzelt ist. An jeder Ecke weiß er eine Geschichte, hier eine kurze Erläuterung, dort eine kleine Anekdote. Sogar jedes einzelne Modell, das die Azubis in den Regalen im Schulungsraum verstaut haben, kann er im Detail erklären. Inklusive des jeweiligen Lösungsweges. Im Vorbeigehen lässt er sich von einem Schüler schnell eine Skizze erklären. "Passt", sagt er kurz und trocken.
Neben den Azubis beherbergt die dresden chip academy auch die interne Weiterbildung von Infineon. Vorarbeiter, Schichtleiter und Instandhaltungssprecher durchlaufen Kurse und Seminare. "Denn wer die besseren Mitarbeiter hat, gewinnt am Markt", sagt Donath. Einmal im Jahr wird das Weiterbildungsprofil der Führungskräfte bei Infineon ermittelt. Dann geht's ab ins Training, aufgeteilt in "Fach-, Sprach-, Sozial- und Führungskompetenz". Ganz besonders stolz ist Donath auf das Duale Studium. In Kooperation mit der Fachhochschule Zwickau werden Abiturienten in fünf Jahren zu Diplom-Ingenieuren ausgebildet. Neben der Hochschule besonders im Unternehmen und in der dresden chip academy. So zieht sich Infineon seinen eigenen Nachwuchs heran. Von der Schulbank sozusagen direkt ins High-Tech-Unternehmen.

Rund um die Uhr 365 Tage im Jahr.


Der Job in der dresden chip academy ist sein Traumjob, sagt Donath. Er identifiziert sich mit Infineon. "Es ist die offene Art, miteinander umzugehen. Nach dem Motto: Wir packen gemeinsam an. Probieren aus und haben Erfolg", antwortet Donath auf die Frage nach der Mitarbeitermotivation. Immerhin 5.000 Mitarbeiter sind derzeit bei Infineon in Dresden beschäftigt, davon über 1.200 Ingenieure. Es wird rund um die Uhr 365 Tage im Jahr produziert. In einer Region mit knapp 14 Prozent Arbeitslosigkeit ist Infineon die Jobmaschine. Nicht Tarif gebundene Einkommen mit erfolgsabhängigen Sonderzahlungen erhöhen die Attraktivität, dort zu arbeiten. Eine Erfolgsstory auf der grünen Wiese. Frank Donath schreibt sie jeden Tag mit.

Georg Späth ist freier Mitarbeiter von changeX.

www.infineon.de

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