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Automobilität 2.0

Die Elektrorevolution gibt es nur, wenn das Auto neu definiert wird - fünf Thesen von Weert Canzler und Andreas Knie
Audio-Essay: Weert Canzler und Andreas Knie | Sprecher: Martin Falk

Alles redet von "grünen Autos", die mit Strom fahren und die Umwelt schonen. Doch ohne den Abschied von der Rennreiselimousine, dem großen, teuren, schweren Auto mit Megareichweite, wird die Elektromobilität nicht funktionieren. Gefragt sind nicht nur innovative Antriebe, sondern umfassende Mobilitätskonzepte für urbane Regionen. Das Elektroauto als vernetztes Auto: So könnte E-Mobilität funktionieren!

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5 Thesen 

These 1: Es werden Erwartungen an Elektroautos geweckt, die nicht erfüllt werden können. Damit droht E-Mobility (erneut) an unerfüllten Erwartungen zu scheitern. 

These 2: E-Mobility ist nicht neu. Die Lehre aus der Vergangenheit lautet: Den Vergleich mit der Rennreiselimousine muss das E-Mobil verlieren. 

These 3: Das realistische Gegenkonzept zur Rennreiselimousine heißt: das vernetzte öffentliche Auto in urbanen Räumen. 

These 4: E-Mobility ist nicht primär eine technische, sondern eine kulturelle Frage. 

These 5: Wollen Autounternehmen an der postfossilen Mobilität teilhaben, müssen sie sich zum Mobilitätsanbieter wandeln. Nur dann werden sie zum Partner in einem "Bündnis der Willigen". 

Schlüsselzitate 

"E-Mobility ist mehr als die Formel ‚schicke, elektrisch betriebene Automobile plus genug saubere Ladestationen‘. Sie setzt einen Perspektivwechsel voraus: Nicht allein der innovative Antrieb, sondern umfassende Mobilitätskonzepte für urbane Regionen stehen im Vordergrund." 

"Akzeptieren wir die Leistungseinschränkungen der Elektromobile! Es geht nicht ohne ein Downsizing in den Ansprüchen, Erwartungen und Anforderungen." 

"Die nach Stand der Technik derzeit problemlos zu erreichenden 50 bis 100 Kilometer Reichweite sind völlig ausreichend. Sein vermeintliches technisches Handicap macht, umgekehrt betrachtet, das Elektromobil vielmehr zum Integrationsbaustein: Das Elektroauto wird zum vernetzten Auto, es ergänzt den öffentlichen Verkehr." 

"E-Mobilität hat nur eine Chance, wenn sie vernetzt gedacht wird. Sein enormer Charme liegt darin, wenn das Elektroauto zum integralen Element eines umfassenden öffentlichen Verkehrsangebotes wird." 

"Das Elektroauto als vernetztes Auto: So könnte E-Mobilität funktionieren!" 

"Die Autobranche kann nicht weitermachen wie bisher, sie braucht neue Orientierungen und Kooperationen, die sie bisher nicht gelernt hat." 


changeX 28.11.2011. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.

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: Einfach aufladen. Mit Elektromobilität in eine neue Zukunft. oekom Verlag, München 2011, 128 Seiten, 9.95 Euro, ISBN 978-3-86581-270-4

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Autor

Weert Canzler
Canzler

Dr. Weert Canzler arbeitet als Mobilitätsforscher am Wissenschafts-zentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Als Politikwissenschaftler forscht er vor allem zur Energie- und Verkehrswende.

Autor

Andreas Knie
Knie

Andreas Knie Leiter der Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Der Politologe ist zusammen mit Weert Canzler Gründer der Projektgruppe Mobilität am WZB.

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