Vorfrühlingsgedanken
In unserer Buchauslese geht es dieses Mal: um Nachhaltigkeit, Transformation und Innovation zusammengedacht; um die Wissensgesellschaft als Generationenprojekt; um das Beharrungsvermögen mentaler Modelle; um Achtsamkeit als mehrdimensionalen Ansatz; um Liberalismus in der Wir-Perspektive; um Wahrnehmung und Wirklichkeit - sowie um den Zusammenhang zwischen fairer Arbeitsteilung und politischer Demokratie.
Unsere Buchumschau, dieses Mal mit folgenden Autoren und Themen: Anne M. Schüller denkt in ihrem neuen Buch drei zentrale Zukunftsfelder zusammen: Nachhaltigkeit, Transformation und Innovation. Wolf Lotter macht sich an eine Inventur in Sachen Wissensgesellschaft - und fragt: Wissen wir, was wir wissen? Svenja Hofert beschäftigt sich mit mentalen Modellen, die unsere Weltsicht prägen und hadert mit deren Beharrungsvermögen. Die drei Jenaer Wissenschaftler Mike Sandbothe, Reyk Albrecht und Hubert Ostermaier erweitern das Konzept der Achtsamkeit zu einem mehrdimensionalen Ansatz. Jan Skudlarek kritisiert den hyperindividualistischen Freiheitsbegriff und macht sich daran, den Liberalismus mit der Wir-Perspektive zu versöhnen. Der Philosoph David J. Chalmers diskutiert zentrale Fragen und Themen der Philosophie vor dem aktuellen Hintergrund virtueller Welten neu. Der Sozialphilosoph Axel Honneth schließlich begründet den Zusammenhang zwischen fairer Arbeitsteilung und Demokratie - denn diese ergänzen sich und bedingen einander, so seine These. Die Bücher sind nach Erscheinungsdatum sortiert: neuere zuerst.
Nachhaltigkeit + Transformation + Innovation
Bereichsübergreifendes Denken wird oft gefordert, aber nur selten umgesetzt. Gerade im Wirtschaftsbuch. Allzu oft beackern Bücher ein Themenfeld unter einer einzigen dominanten Perspektive. Ganz so, als gäbe es benachbarte Felder und den Gesamtzusammenhang nicht. Nicht so Anne Schüller. In ihrem neuen Buch geht es tatsächlich um den großen Zusammenhang. Um die Herausforderungen der Zukunft in drei zentralen strategischen Handlungsfeldern: Nachhaltigkeit, Transformation und Innovation. Im Einzelnen beschreibt die Autorin die drei Zukunftsfelder so: Bei regenerativer Nachhaltigkeit geht es um Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und nachhaltige Geschäftsmodelle; bei strukturellen Transformationen um Zukunftsszenarien, Zukunftstechnologien und die Zusammenarbeit in Business-Eco-Systemen; bei Top-Innovationskompetenz um zukunftstaugliche Innovationen, geeignete Innovationsunterstüzung sowie effiziente Innovationsprozesse. Schüller nennt dies "die Erfolgstriade der Zukunft". Die zunehmende Komplexität erfordert dabei "sich experimentell vernetzende Vorgehensweisen" nach der Maxime des Sowohl-als-auch. Die drei Handlungsfelder sind eng miteinander verwoben: "Um regenerative Nachhaltigkeit zu realisieren, brauchen wir strukturelle Transformationen in weiten Bereichen der Wirtschaft - und zugleich eine Vielfalt unkonventioneller Ideen. Eine hohe Innovationskompetenz verhilft zu neuen, transformativen Geschäftsmodellen in attraktiven Zukunftsmärkten, und diese setzen fortan ein umweltschonendes und zugleich menschenfreundliches Handeln voraus." Und Digitalisierung? Die sei immer nur Mittel zum Zweck, so die Autorin wohltuend nüchtern.
Furios führt das Buch die entscheidenden Zukunftsthemen zusammen, wohldurchdacht und mit klarem Praxisbezug. So schließen jeweils zehn Tipps für die praktische Umsetzung die drei Teile des Buchs ab. Das Buch beginnt mit einem Lob des Zukunftsoptimismus, und es endet mit einer praktischen Umsetzungsidee dazu - hier Schüllers Praxistipp am Ende dieser Kurzrezension: "Installiert in euren Meetings eine besondere Rolle: die des Engelsadvokaten." Dieser "Schutzengel für Weiterdenker" hat nach der Vorstellung einer Idee im Meeting immer das erste Wort. Die Aufgabe dabei: das Gute an dem Vorschlag hervorzuheben. Um so Bremser und Ideenkiller auszubremsen. Fazit zum Buch: großartig zusammengedacht!
Ein Generationenprojekt
Sind wir nicht längst angekommen in der Wissensgesellschaft? Oder? Zeit für eine Bestandsaufnahme. Im Jahr 2007 ist ein Essay erschienen, der als ein Schlüsseltext zur noch jungen Wissensgesellschaft gelten muss: "Die Gestörten" von Wolf Lotter, erschienen als Einleitung zum Themenschwerpunkt "Ideenwirtschaft" von brand eins. Nun gibt es ein Update als Buch unter gleichem Titel; es enthält den Essay in der Originalfassung plus einen daran anschließenden, aber deutlich längeren aktuellen Essay des Autors. Das Buch ist ein Glücksfall, ermöglicht es doch eine Standortbestimmung heute, 17 Jahre später. Ein Update in Sachen Wissensgesellschaft, Wissensarbeit und Wissensarbeiter. Eine Inventur, wie der Autor sagt. Die Leitfrage: "Wo sind die Gestörten heute?" Oder: "Wissen wir, was wir wissen?" Da schwingt Uneindeutigkeit mit, wie schon im Titel. "Die Gestörten", das war von Anfang an ambivalent gemeint. Es bezog sich nicht in erster Linie auf die Konnotation des Rebellischen, des Verrückten, die in dem Begriff steckt. Sondern war auf ein wissenschaftliches Experiment gemünzt, in dem die Kreativitätsforscherin Shelley Carson nachweisen konnte, dass kreativ veranlagte Menschen besonders anfällig für Störungen sind. Ganz im Gegensatz zur Kontrollgruppe, die aus Menschen bestand, deren Stärke darin lag, pflichtbewusst abzuarbeiten, was man ihnen aufgetragen hatte. Lotter nannte sie "die Gehemmten". Im Gegensatz eben zu "den Gestörten", den leicht reizbaren Kreativen.
Was aber, wenn die Hemmung des Fortschritts zum bestimmenden Moment der Entwicklung der Arbeitsgesellschaft geworden ist? Das ist die Diagnose: Die Industrie ist längst zur Wissensökonomie geworden, auch Handwerk ist kreative Wirtschaft, "die Industrie aber ist die deutsche Kernidentität." Die Strukturen, Organisationen und Mentalitäten der Industriegesellschaft wirken fort. Die industriegesellschaftlichen Kollektive, schreibt Lotter, "definieren Kultur, Recht, Ordnung, Arbeitsform und was richtig und falsch ist". Das Dilemma: "Doch ohne kulturelle und soziale Transformation ist die ökonomische Transformation nicht zu schaffen." Die Wissensgesellschaft braucht Offenheit und Diversität, gerade auch in den Lösungen. Sie braucht "ein anderes Konzept von Organisationen, von Kultur, Arbeit und Leistung, von Innovation und Fortschritt, Politik, Teilhabe und Selbstbestimmung als bisher." Ein Generationenprojekt, sagt Wolf Lotter. Aber die Transformation der alten Ordnung habe begonnen, "noch leise, unmerklich, aber es passiert".
Harte Arbeit an uns selbst
Mentale Modelle prägen unsere Weltsicht. Mentale Modelle sind stabile Denkmuster, die unserem Denken einen Rahmen geben, es lenken und ihm Sichtweisen, Faustregeln und Heuristiken vorgeben. Dumm nur, wenn die Welt sich ändert, die Modelle aber gleich bleiben. Dann ist ein Musterwechsel gefragt. Das ist der Ausgangspunkt des jüngsten Buches der Coachin und Autorin Svenja Hofert. Darin stellt sie hundert solcher mentalen Modelle vor, zeigt Alternativen dazu auf und gibt Coaching-Tipps, wie sie sich verändern lassen. "Mentale Modelle sind deduktive Schlussfolgerungen", schreibt die Autorin. Sie "fassen Einzelphänomene so zusammen, dass sie möglichst wirklichkeitsgetreue Verallgemeinerungen sind". Gewissermaßen stellen mentale Modelle einen Rahmen für Problemlösungen bereit, ohne diese im Detail vorzugeben. Gegliedert nach Themenbereichen bietet das Buch eine Fülle an Einblicken in die mentalen Mechanismen, die unsere Weltsicht prägen und gibt so einen guten Überblick über ein viel zu wenig beachtetes Thema. Es ist eine Einladung, sich der eigenen Denkmuster bewusst zu werden und sie zu hinterfragen.
Offen bleibt freilich, ob das so einfach möglich ist. "Wenn wir ein Muster erst einmal erkannt haben, können wir es auch auflösen", verkündet Hofert zwar optimistisch, und darauf zielen auch ihre zahlreichen Tipps für Coaching und Selbstcoaching. Doch an anderer Stelle im Buch klingt das deutlich zurückhaltender. Da weist die Autorin auf das Beharrungsvermögen mentaler Modelle hin. Viele Denkmuster seien tief in uns einprogrammiert, manchmal so tief, dass wir uns ihrer "oft nicht einmal mehr bewusst sind." Kurz: Mentale Modelle sind stabil und veränderungsresistent. Wollten wir unsere Einstellung wirklich verändern, so Hofert unmissverständlich, sei das "harte Arbeit an uns selbst."
Achtsamkeit mehrdimensional
Achtsamkeit, nun gut. Aber Achtsamkeiten? Schon der Begriff ist alles andere als klar und keineswegs unumstritten. Achtsamkeit polarisiert. Sie wird gepriesen oder belächelt, praktiziert oder abgelehnt. Und jetzt auch noch Achtsamkeiten!? Der Plural im Buchtitel deutet auf eine Ausweitung des Begriffs hin. Die Jenaer Wissenschaftler Mike Sandbothe, Reyk Albrecht und Hubert Ostermaier erweitern den auf das Individuum fokussierten Achtsamkeitsbegriff zu einem mehrdimensionalen Ansatz. Eine Ausweitung von Achtsamkeit auf weitere Erfahrungsräume: vom individuellen auf den sozialen Erfahrungsraum und weiter auf den ökosystemischen Erfahrungsraum, die natürliche Umwelt. Das Konzept versteht sich als ein Schlüsselbund, dessen Schlüssel einen neuen Zugang zu den wichtigsten Verbindungen verschaffen: "der Verbindung zu Dir selbst, der Verbindung zu Deinen Mitmenschen und der Verbindung zu Deiner Umwelt". Entsprechend präsentiert das Buch eine Kombination von mehrdimensionalen Achtsamkeitsübungen.
Am Ende öffnen die Autoren ihren erweiterten Achtsamkeitsansatz für das Thema Transformation in einer von Krisenerfahrungen geprägten Zeit. "Achtsam sein bedeutet: kognitiv, emotional und körperlich spüren, was an der Zeit ist". Also ein Gespür für die Gegenwart zu entwickeln und wahrzunehmen, "welche Zukunft geboren und welche Vergangenheit transformiert werden möchte". Die Brücke zur Transformation schlägt Otto Scharmer, Transformationsforscher am Massachusetts Institute of Technology und Begründer der Theory U, der als externer Experte am Buchprojekt beteiligt war: "Die Kultivierung des Individuums durch individuelle Achtsamkeitsübungen ist die notwendige, aber nicht die hinreichende Bedingung für systemische Transformation. Was noch hinzukommen muss, ist, dass wir die Kraft der Achtsamkeit anwenden auf die Transformation des Gesamtsystems."
Freiheit beginnt beim Wir
Wenn Liberalismus bedeutet, so lange duschen zu dürfen, wie man will, dann ist wohl etwas schiefgelaufen. Offenbar hat sich ein Verständnis von Liberalismus breitgemacht, das das Individuum zum alleinigen Dreh- und Angelpunkt des Freiheitsbegriffs überhöht. Diese Beobachtung einer "hyperindividualistischen politischen Praxis" ist der Ausgangspunkt des Buches von Jan Skudlarek, Professor für Soziale Arbeit an der Medical School Berlin. Der Autor möchte dazu einladen, den Freiheitsbegriff zu überdenken und darüber nachzudenken, "wie eine tragfähige Wir-Perspektive heutzutage aussehen könnte." Wir-Perspektive meint dabei "nicht politischen Kollektivismus und diktatorischen Zwang, sondern im Gegenteil, ein freiwilliges und vielschichtiges Verständnis der menschlichen Sozialität. Und, daraus abgeleitet, eine praktische Solidarität." Ziel des Buchs ist die "Versöhnung zwischen dem Ich und dem Wir". Skudlarek zeigt, dass die Grenzen der Freiheit fließend sind und keineswegs eindeutig. Dies nicht zuletzt deshalb, weil die eigene Freiheit immer durch die Freiheit der anderen mitbedingt wird, und andersherum. Die Priorität liegt dabei auf dem Wir. "Die kollektive Freiheit bedingt die individuelle. … Freiheit beginnt also beim Wir."
Das klingt nach einer notwendigen Klarstellung, nach einem Liberalismus jenseits von Warmduschen und Porschefahren. Doch leider, am Ende kippt das Ganze, und es überrascht, wie schnell das gehen kann. Es ist der Druck der Klimakrise, der die eben beschworene Wir-Perspektive doch wieder in Richtung politischer Zwang treibt. "Freiheit ohne Verzicht wird es nicht geben", proklamiert der Autor durchaus nachvollziehbar, fordert dann aber eine plangesteuerte Klimakrisenzwangswirtschaft. Schade. Dabei bestünde die Aufgabe gerade darin, Freiheit und Krisenbewältigung zusammenzudenken.
Die Wirklichkeit da draußen
Die Frage ist so alt wie die Philosophie: Ist unsere Welt real oder ist sie nur eine Vorspiegelung, so wie die Schatten an der Wand in Platons Höhlengleichnis? Die aktuelle Version dieser Frage lautet: Leben wir in einer virtuellen Welt, in einer Computersimulation, oder ist unsere Welt real? David J. Chalmers ist davon überzeugt, dass diese Frage nicht an den Haaren herbeigezogen ist. Die zentrale These seines Buches lautet: "Virtuelle Realität ist echte Realität. (…) Virtuelle Welten müssen keine Realitäten zweiter Klasse sein, sondern können vollwertige Realitäten darstellen." Eine Umgebung also, "in der man ein echtes Leben führen kann". Eines Tages werde es ein "Sammelsurium verschiedener Realitäten" geben, prognostiziert der australische Philosoph, der in Canberra und New York lehrt und arbeitet. Das meint der Titel Realität+.
Und leben wir nun in einer Simulation? Chalmers argumentiert so: Die Strategien, mit denen Philosophen zeigen wollten, dass wir uns nicht in einer virtuellen Welt befinden, funktionieren nicht. Wir können nicht wissen, dass wir uns nicht in einer Simulation befinden. Denn: "Eine nichtsimulierte Welt und ihre perfekte Simulation erscheinen genau gleich." Auch das Argument, dass wir Wissen über die Außenwelt haben, zieht nicht. Denn "das würde auch jemand innerhalb einer Simulation sagen". Pointiert und durchaus humorvoll greift das Buch viele zentrale Fragen und Themen der Philosophie auf und diskutiert sie vor dem aktuellen Hintergrund virtueller Welten neu. Das ist extrem lehrreich, eröffnet es doch einen neuen Blick auf alte philosophische Fragen. So bietet Chalmers auch eine Lösung für das alte Problem des Außenweltskeptizismus an. Also auf die Frage nach der Realität der Außenwelt. Seine Antwort ist vom Strukturalismus inspiriert. Denn offensichtlich sind unsere Wahrnehmungen nicht beliebig. Und, so das zentrale Argument, von unserer Erfahrung lässt sich auf die Strukturen der Welt schließen und von diesen auf die Wirklichkeit. Dieser Vorschlag folgt einer philosophischen Grundposition, die von einem prinzipiell unbestimmbaren Bereich des Nichtwissens ausgeht: "Wir wissen nicht, wie viel von der Realität uns zugänglich ist und wie viel uns verschlossen bleibt. Aber die Wahrheit ist da draußen, und einen Teil von ihr können wir erkennen."
Selbst entscheiden können
Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass Wirtschaft nichts mit Demokratie zu tun hat. Wirtschaft braucht jene Offenheit und Diversität, die Demokratie schafft. Aber der Zusammenhang geht tiefer: Faire Arbeitsteilung und politische Demokratie ergänzen sich und bedingen einander, so die These des Sozialphilosophen Axel Honneth. Denn die Wirtschaft ist kein von der Gesellschaft abgekoppelter, unabhängiger Funktionsbereich, wie es die ökonomische Lehre behauptet. Was Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei ihrer Arbeit lernen, erfahren und erleben, wirkt natürlich in die Gesellschaft zurück und beeinflusst auch die Fähigkeit und Bereitschaft, sich an der politischen Willensbildung zu beteiligen. Denn demokratische Teilhabe will gelernt und eingeübt sein. Und hier kommt der Arbeit über ihre ökonomische Funktion hinaus eine wichtige gesellschaftliche Rolle zu. Wie Honneth ausführt, gibt es in der Gesellschaft nur zwei soziale Orte, an denen nahezu alle Mitglieder der Gesellschaft die Möglichkeit haben, demokratische Praxis zu erlernen und einzuüben: die Schule und die Arbeit. Demokratische Gesellschaften sind daher darauf angewiesen, für faire, partizipative und damit demokratieförderliche Arbeitsverhältnisse zu sorgen.
Honneth formuliert seinen Grundgedanken, der den Zusammenhang von Arbeit und Teilhabe an demokratischer Willensbildung begründet, wie folgt: "Nur wer einer hinreichend komplexen, hinreichend entscheidungsbefugten, hinreichend sozial anerkannten und hinreichend übersichtlich vernetzten Arbeit nachgeht, … wird über diejenigen Fähigkeiten und Ressourcen verfügen, die erforderlich sind, um autonom, also mit eigener Stimme und frei von Ängsten vor Herabwürdigung und Geringschätzung, an der demokratischen Willensbildung mitwirken zu können." Voraussetzung dafür ist für Honneth allerdings ein grundlegender Wandel von Arbeit und Arbeitsteilung. Er macht aber auch deutlich, was es heißt, Demokratie einzuüben: nämlich selbst entscheiden zu können. Am Arbeitsplatz. Vielleicht kann die große Transformation der Arbeit ja auch hier und so beginnen.
Zitate
"Um regenerative Nachhaltigkeit zu realisieren, brauchen wir strukturelle Transformationen in weiten Bereichen der Wirtschaft - und zugleich eine Vielfalt unkonventioneller Ideen. Eine hohe Innovationskompetenz verhilft zu neuen, transformativen Geschäftsmodellen in attraktiven Zukunftsmärkten, und diese setzen fortan ein umweltschonendes und zugleich menschenfreundliches Handeln voraus." Anne M. Schüller: Zukunft meistern
"Ohne kulturelle und soziale Transformation ist die ökonomische Transformation nicht zu schaffen." Wolf Lotter: Die Gestörten
"Die Wissensgesellschaft braucht ein anderes Konzept von Organisationen, von Kultur, Arbeit und Leistung, von Innovation und Fortschritt, Politik, Teilhabe und Selbstbestimmung als bisher." Wolf Lotter: Die Gestörten
"Viele Denkmuster, vor allem die alten, sind tief in uns einprogrammiert. So tief, dass wir uns selbiger oft nicht einmal mehr bewusst sind." Svenja Hofert: Mach dich frei!
"Wenn wir unsere Einstellung wirklich verändern wollen, ist das harte Arbeit an uns selbst." Svenja Hofert: Mach dich frei!
"Achtsam sein bedeutet: kognitiv, emotional und körperlich spüren, was an der Zeit ist - und dazu beitragen, dass es geschehen darf." Mike Sandbothe, Reyk Albrecht und Hubert Ostermaier: Achtsamkeiten
"Die Kultivierung des Individuums durch individuelle Achtsamkeitsübungen ist die notwendige, aber nicht die hinreichende Bedingung für systemische Transformation. Was noch hinzukommen muss, ist, dass wir die Kraft der Achtsamkeit anwenden auf die Transformation des Gesamtsystems." Otto Scharmer in: Mike Sandbothe, Reyk Albrecht und Hubert Ostermaier: Achtsamkeiten
"Die kollektive Freiheit bedingt die individuelle. … Freiheit beginnt also beim Wir." Jan Skudlarek: Wenn jeder an sich denkt, ist nicht an alle gedacht
"Wir wissen nicht, wie viel von der Realität uns zugänglich ist und wie viel uns verschlossen bleibt. Aber die Wahrheit ist da draußen, und einen Teil von ihr können wir erkennen." David J. Chalmers: Realität+
"Nur wer einer hinreichend komplexen, hinreichend entscheidungsbefugten, hinreichend sozial anerkannten und hinreichend übersichtlich vernetzten Arbeit nachgeht, so lautet der Grundgedanke, wird über diejenigen Fähigkeiten und Ressourcen verfügen, die erforderlich sind, um autonom, also mit eigener Stimme und frei von Ängsten vor Herabwürdigung und Geringschätzung, an der demokratischen Willensbildung mitwirken zu können." Axel Honneth: Der arbeitende Souverän
changeX 07.03.2024. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
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Quellenangaben
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© Coverabbildungen: Verlage Arkana, Campus, GABAL, Rowohlt, Suhrkamp, Tropen
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Fundstellen der Zitate: Zukunft meistern: 24, 219; Die Gestörten: 48, 50, 59, 120; Mach dich frei!: 11, 14, 19, 49, 151; Achtsamkeiten: 12, 148, 149; Wenn jeder an sich denkt, ist nicht an alle gedacht : 15, 16, 123, 181, 187; Realität+: 17, 18, 70, 102, 576; Der arbeitende Souverän: 152
Zu den Büchern
Anne M. Schüller: Zukunft meistern. Das Trend- und Toolbook für Übermorgengestalter. Nachhaltigkeit - Transformation - Innovation. GABAL Verlag, Offenbach 2024, 232 Seiten, 29.90 Euro (D), ISBN 978-3-96739-181-7
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Svenja Hofert: Mach dich frei!. 100 mentale Modelle für klares Denken und bessere Lösungen. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2023, 312 Seiten, 24 Euro (D), ISBN 978-3-593517759
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Jan Skudlarek: Wenn jeder an sich denkt, ist nicht an alle gedacht. Streitschrift für ein neues Wir. Tropen Verlag, Stuttgart 2023, 240 Seiten, 22 Euro (D), ISBN 978-3-608-50178-0
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David J. Chalmers: Realität+. Virtuelle Welten und die Probleme der Philosophie, Aus dem Englischen von Björn Brodowski und Jan-Erik Strasser. Suhrkamp Wissenschaft, Berlin 2023, 638 Seiten, 38 Euro (D), ISBN 978-3-518-58800-0
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Axel Honneth: Der arbeitende Souverän. Eine normative Theorie der Arbeit. Suhrkamp Wissenschaft, Berlin 2023, 400 Seiten, 30 Euro (D), ISBN 978-3-518-58797-3
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Autor
Winfried KretschmerWinfried Kretschmer ist Chefredakteur und Geschäftsführer von changeX.
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