Die Kraft der Selbstorganisation

AUGENHÖHEcamp am 11. April in Hamburg 

Wie werden Organisationen in den heutigen komplexen Umfeldern mit ihren hohen Anforderungen dynamikrobust und menschlich? Diese Frage beschäftigt viele. Einfache Antworten gibt es keine. Was hilft, sind Lernräume. Das AUGENHÖHEcamp ist der Lernraum für Macher, Pioniere & Forscher neuer Arbeit. Die Unkonferenz für Organisationen in Bewegung.

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Das AUGENHÖHEcamp ist inzwischen schon so etwas wie eine Institution: ein Raum für neue Impulse, konkrete Lösungen und frische Energie für Menschen, die in ihren Organisationen Arbeit gestalten und dabei neue Wege gehen. Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Arbeit an echten Herausforderungen - ohne Vorträge, ohne Seminare. Wir verzichten aus Überzeugung und Erfahrung auf vorab festgelegte Redebeiträge, damit alle ungefiltert ihre Themen und Fragestellungen einbringen und daran arbeiten können. Wir gestalten den Rahmen so, dass die Teilnehmenden nicht nur an ihren Anliegen arbeiten, Erfahrungen teilen und Inspiration tanken können, sondern zugleich die Kraft der Selbstorganisation erleben. Damit steckt in der Form auch eine ganze Menge Inhalt: Im AUGENHÖHEcamp geht es um Neue Arbeit und Selbstorganisation, um Eigenverantwortung, Agilität und Lebendigkeit in Organisationen. Die Form ermöglicht nicht nur, all das zu durchdenken, sondern vor allem zu erleben - was vielleicht sogar der wichtigere Aspekt ist.  


Miteinander voneinander lernen


  Im AUGENHÖHEcamp unterstützen sich Unternehmer, Geschäftsführerinnen und Organisationsentwickler, Personalverantwortliche sowie natürlich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenseitig, helfen bei der Lösung konkreter Probleme, bieten Feedback an, hinterfragen Vorgehensweisen - und auch manche lieb gewonnene Gewohnheit. So wird es möglich, miteinander und voneinander zu lernen. Neue Erkenntnisse können ins Unternehmen transportiert werden. Das AUGENHÖHEcamp gibt es bereits seit neun Jahren, am 11. April findet in Hamburg die 24. Veranstaltung dieser Art statt. Entstanden ist das Format schon während der Zeit der Dreharbeiten für den namensgebenden Film AUGENHÖHE - und aus Frust. Frust angesichts der Teilnahme an einem Barcamp, das immer noch überstrukturiert wirkte, zu wenig Freiraum gewährte und Kreativität kaum aufkommen ließ. Das sollte doch anders gehen, dachte das Team - und erfand ein eigenes Format. Inspiriert von Barcamps und Open Spaces entstand ein Veranstaltungsformat, das genau das ermöglicht, was gefehlt hatte: Freiraum und Kreativität. Eines, in dem von Anfang bis Ende die Kraft der Selbstorganisation erlebbar wird - und nicht, wie so oft, nur darüber geredet. Denn Erlebnisse sind stärker. Die Idee des Films - und der beiden später folgenden - war es, Unternehmen und Unternehmenskulturen zu zeigen, in denen vieles anders und einiges besser läuft. Nicht als Blaupause, sondern als Inspiration. Doch was dann? Was könnte das für die eigene Organisation bedeuten? Wie gehen Menschlichkeit und - ökonomischer - Erfolg zusammen? Fragen, die im AUGENHÖHEcamp behandelt werden.  


Wer auch immer kommt, es sind die Richtigen


  Und wie läuft nun ein Tag im AUGENHÖHEcamp ab? Wie geht das mit der Selbstorganisation, mit dem Freiraum und der Kreativität? Nach einem gemeinsamen, einstimmenden Start werden von den Teilnehmenden Themen vorgeschlagen und selbst in Sessions angeboten. Dabei hat jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer die Möglichkeit, selbst eine Session durchzuführen oder an einer teilzunehmen. Sessions können vorbereitet sein oder spontan entstehen. Ob diese eine gemeinsame Erörterung eines Themenbereiches, die Klärung einer Fachfrage, eine kollegiale Beratung oder einen Vortrag beinhalten, ist denen überlassen, die in der Session zusammenkommen. Die Erfahrung zeigt, dass so ein lebendiger Austausch entsteht, der alle Beteiligten bereichert. "Beim Feierabendbier im Anschluss an das AUGENHÖHEcamp sehen wir oft strahlende Gesichter", erzählt Veranstalter Carsten Holtmann. Sein Kollege Christoph Karsten ergänzt, dass man sich auf das im AUGENHÖHEcamp geltende - dem Open Space entstammende - Motto verlassen könne: "Wer auch immer kommt, es sind die Richtigen." So eine Veranstaltung zieht Menschen an, die sich aktiv beteiligen, die initiativ werden, ihre Erfahrungen teilen und sich nicht scheuen, Fragen zu stellen. Tränen hat es aber auch schon gegeben bei AUGENHÖHEcamps. Tränen der Erleichterung, dass es so viele Menschen gibt, die Arbeit anders, lebendiger denken und gestalten. "Den Effekt haben wir anfangs unterschätzt", sagt Initiatorin Silke Luinstra. Es stärkt sehr, Menschen zu begegnen, die - wie man selbst - Organisationen gestalten und dabei anders vorgehen als üblich und gewohntes immer wieder herausfordern. Und da Veränderungen oft langen Atem und eine gehörige Portion Resilienz verlangen, ist das mehr als willkommen - und oft noch wichtiger als fundiertes Wissen und gute Konzepte.  


Gemeinsam weiterarbeiten


  Das Camp findet am 11. April 2024 in den Räumen des Museums der Arbeit in Hamburg-Barmbek statt. Ein Tipp des Veranstaltungsteams: "Gehen Sie am besten gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen hin, dann haben Sie gleich Menschen, mit denen zusammen Sie an den Erkenntnissen und Erfahrungen des Tages weiterarbeiten können."


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