Perspektivenwechsel gefragt

Die TEDx-Konferenz kommt erstmalig an die TU Berlin

Berliner Studenten organisieren erstmalig eine TEDx-Konferenz. Am 24. November 2016 wird das Studentenhaus Berlin einen Tag lang Begegnungsstätte für innovativen Ideen- und Informationsaustausch. Das interdisziplinäre Thema der englischsprachigen Veranstaltung: "Shifting your perspective".

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TED - das ist die Abkürzung für die drei großen Leitsäulen, die die Initiatoren dieser internationalen Bewegung für unser gesellschaftliches Zusammenleben zumindest ursprünglich für am bedeutsamsten hielten: Technology, Entertainment, Design. Auf den TED-Konferenzen sprechen engagierte Menschen, darunter Wissenschaftler, Kulturschaffende und Politiker, in sogenannten Talks über die relevanten und innovativen Themen unserer modernen Zeit. Unter dem Übermotto "Ideas Worth Spreading" (Ideen, die es wert sind, verbreitet zu werden) etablierte sich die ursprünglich kalifornische Konferenz, gegründet 1984, in den letzten zehn Jahren vordergründig im Internet. Bis zum heutigen Tage wurden Tausende Videos insgesamt milliardenfach aufgerufen.  

TEDx mit "x" bezeichnet hingegen Konferenzen, die zwar unabhängig, jedoch im selben Rahmen nach Absprache und Lizenzvergabe organisiert werden dürfen. Auch hier dienen die mittlerweile weltweit stattfindenden Konferenzen als Erlebnisse der Information, Motivation und Inspiration. Sie stellen die kritischen Fragen nach der Gesellschaft, in der wir leben, und einer Zukunft, die wir gestalten wollen. 



Studentisch organisierte Konferenz



Zwei engagierte Studentinnen der TU Berlin, Nora Oberländer und Maike Müller, haben eine Lizenz eingeholt, um eine TEDx-Konferenz an die Technische Universität Berlin zu holen. Mit einem von ihnen aufgestellten, studentischen Team arbeiten sie seit nun einem knappen Jahr an der Vorbereitung. Das zwölfköpfige Team verteilt sich auf die Aufgaben Event Management, Finanzierung, Speaker-Koordination, Marketing und Design, Webseite und IT sowie Video- und Filmkoordination.  

Zwar ist TEDx nicht neu in der deutschen Hauptstadt, doch sind die Kosten eines so aufwendigen Events meist nicht knapp bemessen und die Tickets für manches Studentenkonto unerschwinglich. Das ist unglücklich bei so wichtigen Themen, die gerade die junge Generation betreffen. Somit organisieren Studenten nun ihre eigene Konferenz. Für 28 beziehungsweise 16 Euro ermäßigt kann ein Ticket erworben werden, das neben dem sechsstündigen Programm auch eine Rundumversorgung enthält. Aus Lizenzgründen können nur gut 100 Menschen live an der Konferenz teilnehmen. Doch werden auch diese Talks von einem professionellen Filmteam aufgenommen und für das internationale Online-Publikum bereitgestellt. Vor allem deshalb ist die gesamte Veranstaltung in englischer Sprache gehalten, sodass die Inhalte anschließend tatsächlich mit der ganzen Welt geteilt werden können.


Perspektivenwechsel - shifting your perspective


Insgesamt zehn Speaker hat das Studententeam aus einer Vielzahl an spannenden Bewerbungen letztlich ausgewählt. Wichtig waren die Berücksichtigung eines breiten Themenspektrums sowie eine Heterogenität der Redner selbst und ihrer jeweiligen Hintergründe.  

Auf dieser Konferenz stehen Studentin und Professor nacheinander auf der Bühne. Was eint, ist das gemeinsame Interesse an einer Neujustierung des Blickwinkels auf einen bestimmten, für uns alle relevanten Sachbereich. Das Programm umfasst die Themenfelder nachhaltige Stadtentwicklung und das Konzept der Permakultur (Prof. Dr. Declan Kennedy), Musikalität und Mentalität (Christine Paulus), sexuelle Gewalt (Laura Rabea Tanneberger), künstliche Intelligenz (Fabian Westerheide), menschengerechte Wirtschaft (Prof. Dr. Christian Kreiß), Didaktik (Ben Tristem), Flüchtlingshilfe im Mittelmeer (Frank Dörner), Leben mit Behinderung (Bastian Krösche) sowie virtuelle Welten (Martin Dechant).  


In den Pausen im Anschluss an die Vortragsblöcke will die Konferenz Begegnungsstätte für Teilnehmer und Speaker sein. Bewusst wird der Fokus auf die Frage gesetzt: Was verändert meine Perspektive? Wo ist es besonders dringlich, dass unsere kollektive Perspektive sich wandelt? Und welche Perspektiven haben wir eigentlich? 


Aufgrund des knappen Ticketkontingents können diese nicht einfach erworben werden, sondern werden nach einem kleinen und nicht aufwendigen Bewerbungsverfahren vergeben. So möchte das Team gewährleisten, dass nur motivierte Teilnehmer an der Konferenz teilnehmen.  


changeX 05.11.2016. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.

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