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Und doch vermitteln uns der schnelle Wandel und der Druck am Arbeitsplatz ein gehetztes Zeit- und Lebensgefühl. Was tun? Erstmal umdenken, empfehlen die Autoren. "Unser Ziel ist es, Ihnen den Reichtum an Zeit vor Augen zu führen, den wir heute haben - und Ihnen zu zeigen, wie Sie diesen Reichtum optimal für sich nutzen können." Dabei predigen sie keineswegs, dass man weniger arbeiten soll. Sie helfen nur, ein anderes Zeitgefühl zu finden, sein Zeitmanagement zu optimieren und eigene Zeithorizonte zu planen. Leider in zuweilen etwas salbungsvollem Ton, aber mit durchaus nützlichen Tipps.
Entschleunigung durch Planung.
  Wahrscheinlich wird so mancher, der
  die Arbeit von drei eingesparten Kollegen miterledigen muss,
  pikiert reagieren angesichts solcher Aussagen: "Chronischer
  Zeitmangel ist eine Illusion, die Sie selbst aufgebaut haben,
  indem Sie sich beispielsweise zu viele Aufgaben aufhalsen oder
  sich permanent als Opfer von Zuständen betrachten, in die andere
  Sie hineingetrieben haben." Andererseits zeigt die Erfahrung,
  dass man sich für das, was einem wirklich wichtig ist, Zeitinseln
  schaffen kann - trotz allem. 
  Keine Zeit steht letztlich für: "Das ist mir nicht wichtig
  genug, ich nutze meine Zeit lieber für andere Dinge." Knoblauch
  et al. leiten an, wie man sich geschützte Zeiten der Ruhe nehmen
  kann und beispielsweise einen persönlichen Ruhe- und
  Gewohnheitsplan erstellt. Eine andere Übung ist, aufzulisten, wo
  der Druck und die Ansprüche überhaupt herkommen. Hat man das
  analysiert, kann man beginnen, Belastungen gezielt abzubauen und
  auf die Entschleunigung hinzuarbeiten. Ziel: das rechte Maß zu
  finden, Grenzen zu setzen und zu respektieren, einen
  "Wohlfühlkorridor" zu schaffen.
  
Ausführlich gehen die Autoren auf das Thema "Planung und
  Ziele" ein: Wer weiß, was er an einem Tag erledigen möchte - oder
  in der Woche, dem Monat, dem Quartal, dem Jahr - der arbeitet
  gezielter darauf hin. Knoblauch et al. empfehlen eine tägliche
  Checkliste, und sich selbst Zeitlimits zu setzen.
Zeit veredeln durch Sinn.
  Doch effektiv zu arbeiten reicht
  allein nicht, um Zufriedenheit zu finden. Knoblauch et al. legen
  Wert darauf, dass Zeitmanagement mehr ist als Effektivität - auch
  die Lebensqualität soll stimmen. In weiten Teilen ist 
  Ein Meer an Zeit ein Work-Life-Balance-Buch, in dem es
  auch um Ziele, Träume, Flow-Gefühle, die persönliche Balance
  geht. Und zur fünften Generation von Zeitmanagement gehört auch
  das, was die Autoren "Shared-Life-Balance" nennen: Wie gestalte
  ich meine Zeit im Zusammenspiel mit anderen? Einen ganzen Teil
  ihres Buches widmen die Autoren diesem Thema.
  
"R wie Reichtum" heißt dieser Teil, es geht um das hübsche
  Thema "Zeitveredlung". Denn es ist ja schön und gut, wenn man
  durch ausgefeilte Planungen Zeit gewinnt - aber wenn man die dann
  hirntot vor dem Fernseher vertrödelt, bleibt das Wohlbefinden in
  weiter Ferne. Stattdessen kann man diese Zeit für bessere
  Kommunikation nutzen, um Unterstützungsbeziehungen aufzubauen
  oder seine Werte zu leben, sprich sich zu engagieren und an
  seinem Charakter zu arbeiten. Wer jetzt schon wieder etwas von
  "keine Zeit" murmelt, dem setzen die Autoren entgegen: "In den
  USA gehört es gerade für gestresste Manager zum guten Ton, sich
  für einen gemeinnützigen Zweck einzusetzen." Also investieren Sie
  keine Zeit mehr in das Erfinden von fantasievollen Ausreden und
  machen Sie sich ans Werk!
Nina Hesse ist freie Mitarbeiterin von changeX.
  
  Jörg Knoblauch / Johannes Hüger / Marcus Mockler:
  
  Ein Meer an Zeit.
  
Die neue Dimension des Zeitmanagements,
  
Campus Verlag, Frankfurt/New York 2005,
  
294 Seiten, 19.90 Euro,
  
ISBN 3-593-37792-6
  
 
  www.campus.de
© changeX [04.10.2005] Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
 
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Zum Buch
Jörg Knoblauch / Johannes Hüger / Marcus Mockler: Ein Meer an Zeit. . Die neue Dimension des Zeitmanagements. . Campus Verlag, Frankfurt/New York 1900, 294 Seiten, ISBN 3-593-37792-6
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