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Neuer Sinn in der Lebensmitte

Das Jahr, als ich anfing, Dudelsack zu spielen - das neue Buch von Tanja Köhler
Rezension: Katja Reichgardt

In der Lebensmitte neuen Sinn finden: Diese Sehnsucht nach mehr kennen viele Menschen. Viele schaffen es nicht, sie in wirksame Veränderung umzusetzen. Eine Autorin erzählt die Geschichte ihrer Neuerfindung und beschreibt, wie sich grundlegende Veränderungen im Leben angehen lassen.

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Erfolgreich im Job, viel erreicht, aber es fehlt an Herausforderungen? Kommt da noch etwas, das das Leben weiterhin lebenswert macht? Dieses unbestimmbare Gefühl, die Sehnsucht nach mehr, kennen viele Menschen, die das 40. Lebensjahr überschritten haben: die Frage nach einem neuen Sinn des Lebens. 

Diese Frage, die wohl vielen Menschen in der Mitte ihres Lebens begegnet, stellte sich auch der 47-jährigen Autorin Tanja Köhler. Die Antwort fand die Unternehmerin, Psychologin und Coachin weit weg von zu Hause, in Schottland - in Form eines außergewöhnlichen Erlebnisses und eines ungewöhnlichen Musikinstruments. Dieser "denkwürdige Moment" zeigte ihr, dass es tatsächlich mehr gibt im Leben - und veränderte es von Grund auf.  

In ihrem Buch Das Jahr, als ich anfing, Dudelsack zu spielen erzählt Köhler die Geschichte ihrer Neuerfindung und beschreibt exemplarisch, wie sich grundlegende Veränderungen im Leben angehen lassen. Den Sinn seines Lebens muss zwar jeder für sich selbst entdecken, Tanja Köhler aber gibt Denkanstöße, stellt unbequeme Fragen und regt die Leser zu Veränderungen an. Das wegweisende Motiv des Buches, der Dudelsack, ist dabei eine Metapher für Neues und die persönliche Motivation der Autorin, ihr Leben neu zu definieren.


Anstoß für Veränderungen


Anstoß dafür war ein Erlebnis weit weg von daheim, in Schottland. Hier entdeckte Köhler einen Stein, der in ihr das unbestimmte Gefühl des Wiedererkennens auslöste: "Ich schaute diesen Stein an und hatte das Gefühl, dass ich zu einer anderen Zeit schon mal hier gewesen bin … Und ich hörte einen Dudelsack. Mehr nicht."  

Mehr brauchte es tatsächlich nicht für die erfolgreiche Unternehmerin, um wieder Bewegung in ihr Leben zu bringen. Dieser denkwürdige Moment, wie sie ihn nennt, war nicht nur der Anfang ihres neuen Hobbys, dem Dudelsackspielen, sondern auch Anstoß für viele andere Veränderungen. Sie beschreibt ihn so: "Ich nenne diesen Moment seitdem den denkwürdigen Moment. Denkwürdig im Sinne von wert, auf einer anderen, tieferen Ebene darüber nachzudenken und eine Antwort zu finden. Eine Antwort, die mich in Bewegung bringt. Dieser denkwürdige Moment in Schottland war der Anstoß, der Impuls für mich, etwas Neues in meinem Leben zu machen. Auf den ersten Blick nichts wirklich Großes. Eben nur: Dudelsack spielen." 


Dringlichkeit, Ziele klären und Umsetzung


Mit ihren Erfahrungen möchte Tanja Köhler ihre Leser motivieren, aus altbekannten Mustern auszubrechen und noch einmal neue Sachen auszuprobieren. Dabei wirken ihre Erfahrungsberichte keinesfalls lehrmeisterhaft. Vielmehr geht es der Autorin darum, den - oftmals beschwerlichen - Weg hin zu Veränderungen aufzuzeigen. So lässt sie ihre Leser immer wieder auch an Hürden und Hemmnissen, die ihr den Weg in ihren neuen Lebensabschnitt erschwert haben, teilhaben.  

Dennoch ist es ihr gelungen, ihren Plan umzusetzen und neuen Schwung in ihr Leben zu bringen. Was braucht es, um in Bewegung zu kommen, die lang gehegten Träume endlich wahr zu machen? Dafür entwickelte sie eine denkbar einfache Formel, die allen Mittvierzigern - und allen anderen Veränderungsbedürftigen - helfen soll, das Leben noch einmal neu zu definieren, Impulse für Veränderungen zu finden: D x Z x U. Laut Köhler genügen diese drei Buchstaben - natürlich ist diese Formel stark vereinfacht. Und trotzdem: Dringlichkeit, Ziele klären und Umsetzung bieten eine klare Richtung und sind einfache Orientierungshilfen auf dem Weg zur Veränderung.


Mutmacher und Erfahrungsbericht


Köhler liefert dann auch eingängige Beispiele für immer wiederkehrende Muster, die den Prozess der Veränderung aufhalten oder zumindest verlangsamen können. Gleichzeitig zeigt sie auch Wege hinaus aus solchen Sackgassen und gibt den Lesern Impulse, sich die passenden Fragen zu stellen und selbst aktiv zu werden. Eine praktische Lebenshilfe für alle, die nach mehr suchen und in der Mitte ihres Lebens noch einmal Neues ausprobieren möchten - auch abseits des Dudelsackspielens. 


Zitate


"Wenn sich der Nebel lichtet, dann ist der Dudelsack für mich ein Lebensgefühl, ein Sinnbild. Er steht für die Freiheit, jederzeit das tun zu können, was ich möchte. Und es auch zu tun. Eine Einladung von mir an mich selbst. Nebel - im Deutschunterricht haben wir gelernt, dass dieses Wort ein sogenanntes Palindrom ist. Ein Wort, das sich sowohl vorwärts als auch rückwärts lesen lässt. Dann wird aus Nebel Leben." Tanja Köhler: Das Jahr, als ich anfing, Dudelsack zu spielen

"Menschen in Veränderungsprozessen brauchen keine Wissenschaft, sie brauchen Nachvollziehbarkeit und umsetzbaren Pragmatismus. Eine Orientierung, die sie Schritt für Schritt durch ihren eigenen Entwicklungsprozess führt. Das können scheinbar kleine Dinge sein, wie zum Beispiel das längst überfällige Aufräumen der Garage." Tanja Köhler: Das Jahr, als ich anfing, Dudelsack zu spielen

 

changeX 25.05.2016. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.

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Quellenangaben

Zum Buch

: Das Jahr, als ich anfing, Dudelsack zu spielen. Eine Anleitung zur Veränderung in der Mitte des Lebens. Murmann Publishers, Hamburg 2016, 230 Seiten, 20 Euro, ISBN 9783867745529

Das Jahr, als ich anfing, Dudelsack zu spielen

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Autorin

Katja Reichgardt
Reichgardt

Katja Reichgardt ist freie Journalistin in Berlin. Sie schreibt als freie Mitarbeiterin für changeX.

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