Die Top Twelve 2007 - ausgewählt und bewertet von der
changeX-Jury
Unsere Auswahl der besten Bücher des Jahres 2007 kennt einen
klaren Gewinner: Dreimal Platz 1 und einmal Platz 3 -
Wikinomics konnte in diesem Jahr kein anderer Titel das
Wasser reichen. Mit klarem Abstand liegt das wegweisende Buch von
Don Tapscott und Anthony D. Williams in der Wertung unserer
Jurymitglieder vorne - und wird changeX-Buch des Jahres!
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Die Jury
Sie haben die changeX-Bücher des Jahres ausgewählt - im
Bild von links nach rechts:
Anja Dilk ist Autorin und Berliner Korrespondentin für
changeX.
Dagmar Deckstein ist Redakteurin bei der
Süddeutschen Zeitung und schreibt als freie Autorin für
changeX.
Gundula Englisch, Journalistin, Autorin und Filmemacherin,
arbeitet als freie Redakteurin für changeX.
Peter Felixberger ist Publizist und Koordinator bei
Culture Counts.
Winfried Kretschmer ist leitender Redakteur und
Geschäftsführer bei changeX.
Die Wertung
Die drei besten Titel und einen Joker - das war die Maßgabe,
mit der sich die changeX-Autoren an die Auswahl und Bewertung der
Bücher des Jahres 2007 machten, subjektiv und jede(r) für sich. Aus
ihrer Wertung ergab sich ein Ranking der changeX-Bücher des Jahres.
Der Joker schließlich war für eine Wertung außer Konkurrenz
reserviert, für einen Geschenktipp oder ein Buch, das man am Ende
Jahres noch einmal in den Lichtkegel der Aufmerksamkeit heben
wollte. Hier die Wertung unserer Stammautorenriege:
Die besten Bücher
2007 - diesmal fiel die Wahl erstaunlich leicht. Natürlich gab es
einige andere, die ebenfalls Marksteine gesetzt haben. Wie der
Biologe Andreas Weber, der das Gefühl zurück in das Verstehen des
menschlichen Lebens holte. Doch selten waren die Zwischenrufe so
vehement wie bei meinen drei Favoriten, die aufgeregten
Zeitgeistdebatten einen Bremsklotz vor die Füße warfen. Oder weit
in die Zukunft blickten, wie der sympathische Kanadier Don
Tapscott, dem es gelang, ein Bild davon zu malen, wie das Internet
menschliches Verhalten, Leben und Wirtschaften künftig verändern
könnte.
Nr. 1:
Wikinomics. Revolution im Netz - von Don Tapscott und
Anthony D. Williams
Natürlich, Web 2.0 ist längst ein Grund zum Gähnen. Doch
interaktive Tagebücher und Diskussionsforen, Chatrooms und
Communitys für Fotoalben sind nur die Oberfläche eines Phänomens in
den Tiefen des Webs, das bislang niemand so treffend und umfassend
beschrieben hat wie der Kanadier Don Tapscott und sein Co-Autor
Anthony D. Williams: Das Web verändert die Art, wie Menschen ihre
Fähigkeiten verbinden und weiterentwickeln können. Kooperation und
Offenheit werden zu den Schlüsselfertigkeiten der Zukunft und
entfesseln eine gewaltige Dynamik. Eine kooperative Weltökonomie,
global und transparent, vernetzt und uferlos, offen, neugierig und
mutig. Wikipedia und Linux sind nur die bekanntesten Beispiele
dafür. Ob man Don Tapscott zustimmt oder seine Prognosen für einen
jener typischen Internethypes hält - es ist sein großes Verdienst,
die Chancen aufzuzeigen, die die weltweiten Datennetze für den
Wandel unserer Wirtschaft und Gesellschaft bergen.
Nr. 2:
Lob der Schule. Sieben Perspektiven für Schüler, Lehrer und
Eltern - von Joachim Bauer
Der Mensch ist des Menschen Wolf. So einfach ist es nicht.
Die Neurobiologie zeigt uns, dass wir allen Grund haben, die
darwinistischen Denkschablonen gründlich zu überarbeiten. Die
moderne Neurobiologie lehrt uns, dass Menschen krank werden, wenn
sie sozial ausgegrenzt werden. Kooperation ist die Wurzel aller
menschlichen Motivation, Kampf macht krank. Mit klaren, knappen
Worten setzt der Psychotherapeut Joachim Bauer den Denkern alter
Schule neue Erkenntnisse entgegen. Statt nach mehr Strenge und
Disziplin zu rufen, wie der ehemalige Rektor des Internats Salem,
mahnt er zum Umdenken. Weil Angst und Stress die Aufmerksamkeit und
Lernfähigkeit töten. Weil Aggression kein menschlicher Grundtrieb
ist, sondern eine Reaktion auf Schmerz und Ablehnung. Nur
Anerkennung, Zuwendung und gelingende zwischenmenschliche
Beziehungen motivieren Menschen zum Lernen, zu guter Arbeit und zur
aktiven Teilnahme an der Gesellschaft. In der Schule, in der
Gesellschaft, im Wirtschaftsleben.
Nr. 3:
Weniger sind mehr. Warum der Geburtenrückgang ein Glücksfall für
unsere Gesellschaft ist - von Karl Otto Hondrich
Sind Debatten in Deutschland einmal entfacht, rollen sie
durchs Land wie ein unaufhaltsamer Tsunami. Kaum einer wagt,
dagegenzubrüllen. Umso wohltuender, wenn es einer trotzdem tut. Wie
der Soziologe Karl Otto Hondrich, der sich in seinem letzten,
posthum veröffentlichten Werk den demographischen Ammenmärchen von
der alternden Gesellschaft, die auf den Krückstock gestützt in
ihren Untergang wankt, entgegenstemmt. Gründlich, fundiert, mit
spürbarer Wut im Bauch. Seine These: Wenn unsere Gesellschaft
weniger Kinder hervorbringt, dann hat das einen Sinn. Sie braucht
die Kinder nicht, die nicht geboren werden. Denn die Chance des
Weniger liegt im Mehr: mehr Qualität und Intensität in den
Beziehungen zwischen den Menschen. Mehr Investitionen in die
Kinder, mehr Liebe, mehr Vertrauen zu uns selbst. Die Gesellschaft
ist ein intelligentes, sich selbst regulierendes System, das nicht
der Belehrung moralischer oder wissenschaftlicher Autoritäten über
den richtigen Weg bedarf. Schluss mit dem
Demographiegejammer!
Joker:
Schwestern. Streitschrift für einen neuen Feminismus - von
Silvana Koch-Mehrin
Ihr Buch war die letzte große Veröffentlichung in einer
Flut von Publikationen zum neuen Feminismus. Silvana Koch-Mehrin,
Politikerin, Buchautorin und zweifache Mutter hat eine
Streitschrift für ein neues weibliches Rollenverständnis jenseits
von Gebärmutterkult und Mutti-Mythos auf den Markt geschleudert.
Ein angriffslustiges Plädoyer für ein gleichberechtigtes
Verhältnis von Frauen und Männern. Und ein Appell, endlich den
deutschen Muttermythos zu beerdigen. Ihr Buch birgt keine
Überraschungen, aber es dreht wohltuend, notwendig und
treffsicher eine Debatte weiter, an der wir uns im alltäglichen
Einerlei dauerhaft nicht immer wieder vorbeilavieren können:
Welche Gesellschaft wollen wir? Wie soll das Verhältnis von
Männern und Frauen in dieser Gesellschaft gestrickt sein? Welchen
Preis wollen wir für welche Rollen zahlen - als Individuen, als
Familien, als Unternehmen, als Ganzes?
Anja Dilk ist Autorin und Berliner Korrespondentin für
changeX.
Jahr für Jahr 70.000 neue Buchtitel allein in
deutscher Sprache, selbst Vielleser wie unsereins schaffen
vielleicht gerade mal 100 - Krimis eingeschlossen. Und davon dann
auch noch drei beste auswählen - eine Wanderung auf sehr dünnem
Eis, das! Aber ein paar Leuchttürme sind durchaus auszumachen. Zu
meinen Favoriten zählen immer Autoren, die scheinbar Bekanntes von
einer neuen, ungewohnten Perspektive her gegen den Strich bürsten:
Armut ganz anders herum denken (Prahalad), scheinbare
Managementgewissheiten auf ihre historische und kulturelle
Unsinnigkeit durchflöhen (Reisach), die Zukunft mal ganz
unaufgeregt und ohne Hypestimmung kommen lassen (Naisbitt).
Nr. 1:
Der Reichtum der Dritten Welt. Armut bekämpfen, weltweiten
Wohlstand fördern, Würde bewahren - von C. K. Prahalad
Noch querer denken geht nicht: Entfesselt den Kapitalismus,
damit auch die Armen dieser Welt an seinen Segnungen teilhaben
können, anstatt wie bisher mit Almosen abgespeist zu werden.
Prahalads Plädoyer für diese Form des Respekts vor den
Noch-Habenichtsen ist einfach brillant!
Nr. 2:
Die Amerikanisierungsfalle. Kulturkampf in deutschen
Unternehmen - von Ulrike Reisach
Hier wird die angebliche Überlegenheit des angelsächsischen
Managementstils so klug relativiert, dass es eine einzige
Lesefreude ist. Bestechend, wie die Autorin die historischen und
kulturellen Unterschiede des amerikanischen und des europäischen
Wirtschaftsmodells herausziseliert.
Nr. 3:
Mind Set! Wie wir die Zukunft entschlüsseln - von John
Naisbitt
Wieder ein spannendes Buch des namhaften Zukunftsforschers.
Er hyperventiliert nicht wie viele andere seiner Zunft vor lauter
Noch-nie-dagewesen-Umbrüchen, sondern stellt cool fest: Nun werden
wir die nächsten 50 bis 100 Jahre damit verbringen, Innovationen
weiterzuentwickeln und zu perfektionieren.
Joker:
Glück - von Wilhelm Schmid
Den Joker bekommt Wilhelm Schmid für sein
Glück. Man kann es ja gar nicht oft genug betonen: Glück ist
nicht Bedingung, sondern Folge eines gelingenden Lebens. Also eine
Frage der Haltung.
Dagmar Deckstein ist Redakteurin bei der
Süddeutschen Zeitung und schreibt als freie Autorin für
changeX.
Wow, das Bücherjahr 2007 glänzt endlich mal wieder mit
Werken, von denen ich ziemlich sicher weiß, dass sie mir auch in
den nächsten Jahren hilfreiche Begleiter sind. Weil sie klug und
anschaulich beschreiben, wie sich Wirtschaft und Arbeitswelt gerade
neu erfinden. Die Botschafter von der Front des Wandels haben
spannende Nachrichten: Wir befinden uns auf direktem Weg in eine
Mitmach-Ökonomie für alle, die getragen wird von offenem
Wissensaustausch, gegenseitiger Hilfe, Dezentralisierung und
Vielfalt. Nachdenklich macht mich allerdings, dass meine Top Drei
alle aus dem angelsächsischen Sprachraum kommen. Höchste Zeit also
für die heimischen Vordenker, ihre Federn zu zücken und den Wandel
mitzuzeichnen.
Nr. 1:
Wikinomics. Revolution im Netz - von Don Tapscott und
Anthony D. Williams
Ein atemberaubender Blick ins Herz der Wissensökonomie. Die
beiden Internet-Visionäre streifen durch eine neue
Unternehmenswirklichkeit, die mit dem herkömmlichen Bild von
Business nur noch wenig zu tun hat. Nach der Lektüre sollte jeder
verstanden haben, was zu tun ist: Kooperation statt Konkurrenz.
Offenheit statt Abgrenzung, Teilen statt Raffen. Erfolg kommt heute
nicht mehr von zentraler Planung und Steuerung, sondern von
grenzüberschreitender, selbstorganisierter und vielfältiger
Wissensvernetzung.
Nr. 2:
The Long Tail. Nischenprodukte statt Massenmarkt - von Chris
Anderson
Kapitalismus auf den Kopf gestellt: Die großen Triebkräfte
des 21. Jahrhunderts - Globalisierung, Digitalisierung und
Individualisierung - ebnen den Weg für einen epochalen
wirtschaftlichen Umbruch, von dem der gute, alte Marx nur träumen
konnte. Es gibt genug Markt für alle, sagt Anderson. Dank der
globalen Vernetzung und der niedrigen Markteintrittsschwellen kann
heute jeder mit jedem erfolgreich ins Geschäft kommen. Schluss mit
Massenmarkt und Knappheitsdenken - die Zukunft gehört der Nische
und dem Überfluss.
Nr. 3:
Der Seestern und die Spinne. Die beständige Stärke einer
kopflosen Organisation - von Ori Brafman und Rod A.
Beckström
Dieses Buch ist eben erst auf meinem Schreibtisch gelandet.
Die Autoren erklären bestechend einfach und kurzweilig, welche
Grundprinzipien hinter der Kraft von dezentralen Organisationen
stehen. Wer noch nicht weiß, was eBay, die Apachen und die Anonymen
Alkoholiker gemeinsam haben, sollte sich schlaumachen. Denn solche
Seestern-Systeme sind für die vernetzte, komplexe und turbulente
Welt von heute viel besser konstruiert als hierarchische
Spinnen-Organisationen. Tierisch gut! Besprechung folgt in
Kürze!
Joker: Mein Geschenktipp (nicht nur) zu
Weihnachten:
Das Lexikon des Unwissens - von Katrin Passig und Aleks
Scholz
Obwohl sich die Wissensmenge weltweit alle fünf Jahre
verdoppelt, gilt immer noch, was Isaac Newton weiland festgestellt
hat: Was wir wissen, ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein
Ozean. In diesem abgrundtiefen Meer des Nichtwissens loten die
beiden Autoren 42 "Qualitätswissenslücken" aus, an denen sich die
Forschung bis heute die Zähne ausbeißt. Spannend wie ein Krimi,
herrlich süffisant geschrieben und universell verschenkbar - außer
an vergrätzte Besserwisser, die zum Lachen in den Keller
gehen.
Gundula Englisch, Journalistin, Autorin und Filmemacherin,
arbeitet als freie Redakteurin für changeX.
Auch im Jahr 2007 waren die Bestsellerlisten verstopft
von Untergangspropheten und Kriegsgewinnlern. Es regierte eindeutig
der Stammtisch mit Pfarrer, Bürgermeister und Großunternehmer. Was
es nicht einfacher machte, die wenigen Bücher einer humanen
Ökonomie, die auf gegenseitige Hilfe und Partizipation setzen, vor
dem publizistischen Mainstream-Tsunami zu schützen.
Nr. 1:
Die heiligen Kühe und die Wölfe des Wandels. Warum wir ohne
kulturelle Kompetenz nicht mit Veränderungen klarkommen - von
Elke Schlehuber und Rainer Molzahn
Der Mensch im Mittelpunkt ist normalerweise eine
abgedroschene Phrase, mit der Berater und PR-linge ihre
Corporate-Media-Broschüren vollkleistern. In diesem wirklich
herausragenden Buch wird der überzeugende Beweis geführt, wie sehr
sich unsere Wirtschaft und Gesellschaft davon entfernen - und man
lieber gute Beziehungen zu Menschen pflegen sollte. Statt
Machterhalt, Misstrauen, Kontrolle und Objektivität - nur um des
Sachzwangs willen.
Nr. 2:
Die Welt ist flach. Eine kurze Geschichte des 21.
Jahrhunderts - von Thomas L. Friedman
Gegenseitige Hilfe ist ein Grundmerkmal der Globalisierung
3.0. Diesen Punkt haben in deutschen Landen bisher nur wenige
verstanden. Es ist ein Verdienst von Thomas L. Friedman, uns in
seinem wegweisenden Buch den Pfad in die Zukunft gewiesen zu
haben.
Nr. 3:
Wikinomics. Revolution im Netz - von Don Tapscott und
Anthony D. Williams
Die Angsthasen-Pfeffernasen-Bücher dominieren zwar noch
immer die Bestsellerlisten. Aber langsam verstehen immer mehr
Menschen, dass eine Mitmach-Ökonomie zwar riskant, aber weniger öde
als die 9-to-5-Unzufriedenheit ist.
Joker:
Teil der Lösung - von Ulrich Peltzer
Das beste Buch allerdings, das ich in diesem Jahr gelesen
habe, war ein Roman von Ulrich Peltzer. Aus vielen tausend kleinen
Beobachtungen und Dialogen entsteht ein Panorama der Gegenwart, das
ins Mark trifft. Man fühlt sich am Anfang allein gelassen, am Ende
jedoch ist man Teil der Lösung. Glänzend!!!
Ulrich Peltzer:
Teil der Lösung. Ammann Verlag, Zürich 2007, 455 Seiten,
19.90 Euro. ISBN 9783250601135
Peter Felixberger ist Publizist und Koordinator bei Culture
Counts.
Ja, das war ein gutes Jahr! Reich an wichtigen
Büchern, die über den Tag - und übers Jahr - hinausweisen. Ich bin
mir sicher, dass man von den wichtigen, den großen Titeln dieses
Jahres noch länger sprechen wird. Weil sie die Perspektive gedreht
und einen neuen Blickwinkel auf Bekanntes eröffnet haben. Eine
Facette einer neuen Sicht der Welt erschlossen haben. Augenöffner
im besten Sinne: auf Technologie, auf Armut, auf Wirtschaft, auf
den Wandel dieser Welt. So darf es 2008 weitergehen!
Nr. 1:
Wikinomics. Die Revolution im Netz - von Don Tapscott und
Anthony D. Williams
Für mich die klare Nummer eins: Wer verstehen will, wie sich
Wirtschaft wandelt, der kommt an dem wegweisenden Buch von Don
Tapscott und Anthony D. Williams nicht vorbei.
Wikinomics lenkt den Blick von Megastrukturen auf den
Menschen: Das Web ist nichts anderes als ein globaler Computer, der
es uns ermöglicht, uns selbst zu organisieren. Die neuen
Technologien eröffnen eine Revolution der Zusammenarbeit zwischen
den Menschen, die am Wirtschaftsgeschehen teilnehmen können wie nie
zuvor in der Geschichte. Auf gleicher Augenhöhe und basierend auf
Kooperation und gegenseitiger Hilfe. Mitmachen!, ist die Botschaft
des Buches - die Technologien stehen bereit, man muss sie nur
nutzen.
Nr. 2:
Die Entstehung des Wohlstands. Wie Evolution die Wirtschaft
antreibt - von Eric D. Beinhocker
Ähnliches lässt sich von diesem Buch sagen: Wer verstehen
will, wie sich die Wirtschaftswissenschaften wandeln, der sollte
Beinhockers gewichtiges Werk zur Hand nehmen - und sich ein gutes
Stück Zeit für die Lektüre reservieren. Denn es ist keine leichte
Kost, die Beinhocker serviert. Sein Anspruch ist hoch, er will
nichts weniger als ein neues Verständnis von Ökonomie formulieren:
Wirtschaft als komplexes, sich selbst organisierendes System,
dessen zentraler Funktionsmechanismus die Evolution ist. Das ist
bahnbrechend - und bietet eine Fülle an schwindelerregenden
Einblicken in ein neues Verständnis von Wirtschaft.
Nr. 3:
Alles, außer gewöhnlich. Provokante Ideen für Manager, Märkte,
Mitarbeiter - von Anja Förster und Peter Kreuz
Man muss wohl etwas deftigere Töne anschlagen, wenn man
Unternehmen zu Veränderungen provozieren will. Anja Förster und
Peter Kreuz tun das in geradezu fulminanter Weise. Ihr Buch ist ein
flammender Aufruf zum Wandel. Und ein Tritt in den Hintern aller
Zauderer, Bewahrer und Leisetreter. Ihnen halten die beiden
entgegen: Erfolg erwächst aus Einzigartigkeit. Nur gut sein, das
ist zu wenig.
Joker:
Das Glück der Unerreichbarkeit. Wege aus der
Kommunikationsfalle - von Miriam Meckel
Einfach mal abschalten - das sollte auch für unsere
allgegenwärtigen Kommunikationsgeräte gelten. Damit man wirklich
abschalten kann. Sagt Miriam Meckel. Und rührt damit an ein heißes
Thema unserer Zeit: Arbeit wird allgegenwärtig, Freizeit franst
aus. Dieses Buch ist ein wichtiges Signal zur richtigen
Zeit.
Winfried Kretschmer ist leitender Redakteur und
Geschäftsführer bei changeX.
Mit dem Scheitern ist es so eine Sache.
Denn Murphy lauert überall. Diese Erfahrung machte der kleine
Frankfurter Westend Verlag, der eine Sammlung von Kolumnen von
Mathias Bröckers zum Thema Scheitern herausbrachte. Nur war den
Verlegern entgangen, dass bei dtv kurz zuvor ein ähnliches Buch,
nämlich
Schöner Scheitern von Ursula Ott
erschienen war. Nun sind zwei Bücher zum selben Thema wahrlich kein
Beinbruch - nur wenn beide eine bis ins Detail identische
Coverabbildung ziert, dann kann man das schon als einen besonderen
Fall von Murphy's Law sehen. Und so gab es zur Illustration dessen,
dass, wenn etwas schiefgehen kann, es auch schiefgehen wird, in
diesem Jahr zwei Bücher, auf deren Cover ein krumm gehauener Nagel
abgebildet ist. Schöner Scheitern geht wohl nicht.
© changeX [06.12.2007] Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
changeX 06.12.2007. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.
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