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The Age of Less

Der Essay und zehn "To Dos" für das Age of Less von David Bosshart

Die fetten Jahre liegen hinter uns. Keine sieben Jahre wie in der Bibel, sondern sechs fette Jahrzehnte. Wir haben uns in der falschen Sicherheit gewiegt, dass alles immer so weitergeht. Doch es wird kein "Weiter-so" geben, sondern nur ein "Anders-weiter". Es liegt an uns, diese Zeitenwende zu gestalten, sagt David Bosshart - mit Caring und Sharing statt mit Drilling und Killing.

Der Stress nimmt zu: bei Unternehmen, Staaten, Organisationen aller Art. Stresstests gehören heute zum guten Ton, wie wir von den Finanzinstituten wissen. Aber vertrauensvolle Signale senden sie nicht gerade aus. Und eigentlich brauchen wir heute schon Stresstest-Stresstests: Wie robust ist der Stresstest tatsächlich, wenn es Stress gibt? Der europäische Bankenstresstest vom Sommer 2010 beispielsweise hätte da reichlich schlecht abgeschnitten: Kaum hatte er (fast) allen europäischen Banken bescheinigt, dass sie auch im Ernstfall keine Probleme haben würden, brachen einige von ihnen in genau diesem Ernstfall zusammen. Stress - von der Natur als Hilfsmittel in Extremsituationen gedacht - hat sich im 20. Jahrhundert zur Zivilisationskrankheit schlechthin entwickelt. Unter ihr leiden Menschen, die sich ständig selbst in Extremsituationen versetzen (wie Manager), genauso wie Menschen, die von anderen in solche Situationen gepresst werden (wie Gemobbte). Körper und Geist macht die Dauerpower zu schaffen, bis sie schließlich nicht mehr können, und dann: Herzinfarkt, Burn-out, Tinnitus, Exitus.


Krankheit der Zivilisation


Dem 21. Jahrhundert blieb es vorbehalten, die bisherige Zivilisationskrankheit in eine Krankheit der Zivilisation zu verwandeln. Zum Dauerstress der sozialen Systeme und des Gesundheitswesens gesellte sich von Jahr zu Jahr schriller werdend der Ökostress des Klimawandels, im Energiesektor hören die Alarmglocken seit Fukushima gar nicht mehr auf zu schlagen - vom globalen Finanzsystem und dem Währungsraum der Eurozone ganz zu schweigen. Von Livetickern umzingelt wissen wir schon gar nicht mehr, wie Ruhe sich anfühlen könnte: Wir, die Menschen, wir, die Unternehmen, wir, die Staaten, in diesem "Age of Stress". 

Stress ist ein vielschichtiges Phänomen. Er hat in der Regel eine Vielzahl von Ursachen, eine Vielzahl von Symptomen und lässt sich auf vielfache Weise bekämpfen. Doch wenn der Patient nach einem "Warnschuss", in der Regel ein Herzinfarkt, im Krankenhaus liegt, ist ihm intuitiv die für ihn richtige Diagnose und Therapie klar: Er hat sich bislang zu viel zugemutet (und er weiß genau, wovon). Und genau davon sollte er sich in Zukunft weniger zumuten. Gerade bei den Infarktpatienten gibt es viele, die nach der Herzattacke ihr Leben komplett umkrempeln und das Geschenk genießen, das noch zu können. Sie verabschieden sich von ihrem persönlichen "Age of Stress" - und starten glücklich in ihr ganz persönliches "Age of Less".


Ende des Zahlenwachstums


Und was ist das, was wir als Zivilisation uns bislang zu viel zugemutet haben? Bei vielen Zivilisationskritikern heißt die Antwort schlicht "Wachstum"; bei mir etwas anders, nämlich "Zahlenwachstum". Das, was wir gewöhnlich als Wirtschaftswachstum messen, die Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP), sagt nicht nur nichts darüber aus, ob es einer Gesellschaft und den Menschen in ihr besser oder schlechter geht, es ist auch Inbegriff des von uns selbst gebauten Hamsterrads: Immer mehr, mehr, mehr - und immer mehr vom selben, nur ja kein Ausbrechen aus dem Rennen.  

Obwohl wir das alles eigentlich seit vielen Jahren wissen, haben wir es bislang nicht geschafft, uns aus dem Hamsterkäfig zu befreien. Aber jetzt werden wir es müssen. Denn für die westliche Welt steht in Zukunft aus verschiedenen Gründen das Wirtschaftswachstum nicht mehr als Leitplanke der gesellschaftlichen Entwicklung zur Verfügung. Energie-, Ökologie- und Demografieprobleme, Schulden- und Vertrauenskrise, zu viel Marktsättigung und zu wenig Kaufkraft wirken zusammen, jeder für sich ein beherrschbarer Stressfaktor - aber alle zusammen, so wie derzeit, ein lebensgefährlicher Mix, von dem wir so schnell wie möglich Abschied nehmen müssen.  

Und das ist auch gut so. Denn "mehr vom selben" ist keine lebenswerte Option für die Zukunft. Es ist eher Zeichen von Fantasielosigkeit, Zynismus oder bloßer Technokratie: Je weniger wir uns in der westlichen Welt darauf einlassen, desto besser für uns. Wachstumstechnokratie im klassischen Stil mag in den Emerging Nations bis zu einem gewissen Grad in Ordnung sein, wenn es nur darum geht, dass die Menschen sich ruhig verhalten - aber dort gehört es ja auch noch zu den Aufgaben des Staates, dass alle Menschen tatsächlich genügend zu essen bekommen. Das ist bei uns schon längst nicht mehr das Problem. Wir haben schon viel zu viel Reichtum und Wohlstand miterleben können. "Mehr vom selben" bringt uns nicht nur nicht mehr weiter, es wird unführbar, unbezahlbar, unmachbar.  

Die Natur ist zwar voller exponentieller Wachstumsprozesse - aber die meisten davon dauern nicht lange. Das Wachstum einer befruchteten Eizelle im Mutterleib beginnt so, aber schon bald wandelt das Wachstum seine Gestalt - statt eines immer größeren amorphen Zellenbreis entstehen Strukturen, Spezialisierungen, Organe, ein Embryo. Ein Mäusepärchen kann ohne Feinde und mit genügend Platz und Futter eine exponentiell wachsende Familie hervorbringen - aber wo sind solche Bedingungen in der Natur schon gegeben? Einige Bakterienarten sowie Krebszellen neigen dazu, sich ungehemmt im Körper auszubreiten - und stoßen spätestens dann an ihre Grenze, wenn ihr Wirt von dieser Vermehrung getötet wird. Was immer exponentiell wachsen möchte, kommt irgendwann nicht mehr weiter.  

Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten, wie es dann weitergeht, wenn es so nicht mehr weitergeht.
> Nach unten: So schnell, wie etwas gewachsen ist, so schnell schrumpft oder vergeht es auch wieder. Das gilt für Krebszellen nach dem Tod ihres Opfers genauso wie für die Kurse von Internet-Aktien nach dem Platzen der Dotcom-Blase des Jahres 2000.  

> Geradeaus weiter: Es wird ein Gleichgewichtswert erreicht, um den herum man pendelt, oder ein Schwellenwert, dem man sich annähert. Das gilt für Mäusepopulationen in natürlicher Umgebung genauso wie für die Preise von Apartmentwohnungen in Manhattan.  

> Ganz woanders hin: so wie beim Embryo im Mutterleib.


Die Asymptote als Ziel


Bei einem der für uns wichtigsten Wachstumsprozesse, dem Bevölkerungswachstum, lassen sich die verschiedenen Entwicklungswege auch gut grafisch zeigen. Über Jahrtausende stieg die Weltbevölkerung nur langsam und mit starken Schwankungen: Wachstumsphasen (etwa im fünften Jahrhundert vor und im 13. Jahrhundert nach Christus) folgten heftige Einbrüche (durch Kriege oder Seuchen wie der Pest im 14. Jahrhundert), die wiederum in Friedenszeiten danach meist schnell ausgeglichen wurden. Es ging aufwärts, aber langsam: Um die Zeitenwende lebten 170 Millionen Menschen auf der Welt, bis zur Verdoppelung dieser Anzahl dauerte es zwölf Jahrhunderte. Für die nächste Verdopplung auf knapp 700 Millionen brauchte die Menschheit noch 550 Jahre - doch danach schlug das exponentielle Wachstum zu. Seit Beginn der industriellen Revolution ist die Wachstumsrate nicht mehr unter 0,5 Prozent pro Jahr gefallen, in der Spitze erreichte sie mehr als 2,5 Prozent. Technischer und medizinischer Fortschritt erhöhen die Lebenserwartung und die Flächenproduktivität: Immer mehr Menschen können auf immer weniger Raum ernährt werden. Die nächste Verdopplung der Weltbevölkerungszahl war nach etwa 150 Jahren erreicht (von 1720 bis 1870), die nächste nach 85 Jahren und die bislang letzte nach 40 Jahren. Das Ergebnis war eine jener durch die Decke gehenden Kurven, bei denen man sieht, dass es so nicht mehr lange weitergehen kann.  

Schon vor zwei Jahrhunderten prophezeite Robert Malthus, dass die Bevölkerungsexplosion in eine Katastrophe münden werde: Die Zahl der Menschen steige exponentiell, das Nahrungsangebot nur linear, damit öffne sich zwischen beiden Werten ein immer weiterer Graben. Im malthusschen Sinne äußern sich seither die meisten Wachstumskritiker, allen voran Dennis Meadows, der 1972 in Die Grenzen des Wachstums der Menschheit eine ganze Reihe von Wachstumskatastrophen vorausberechnete.  

Aber zumindest bei der Weltbevölkerung ging das exponentielle Wachstum ja gerade nicht so weiter. Die Wachstumsrate ist deutlich gesunken, insbesondere dadurch, dass die Geburtenzahlen rapide zurückgegangen sind. Die eben noch so exponentielle Kurve hat einen Wendepunkt erreicht. Wenn alles gut geht, wird sich die Weltbevölkerung asymptotisch einer Grenze von etwa neun bis zehn Milliarden Menschen annähern und dann um diesen Wert pendeln. Die "Verdopplungszeit", die gerade noch bis auf 40 Jahre gesunken war, würde bis ins Unendliche steigen. Die Bevölkerungsexplosion findet nicht statt, die Wachstumskatastrophe wird abgewendet.  

Eine ähnliche asymptotische Bewegung, wie wir sie im Bereich der Demografie erreicht haben, müssen wir auch für die Ökonomie erreichen: ein Einpendeln auf ein dauerhaft und nachhaltig verträgliches Maß - individuell, national und global.  

Der westliche Kapitalismus hatte sein Goldenes Zeitalter in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1970er-Jahre. Während dieser Epoche lag das Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens etwa bei 3,5 bis vier Prozent pro Jahr - also so hoch, dass keine Probleme auftauchten, die nicht lösbar schienen. In den vorangegangenen eineinhalb Jahrhunderten seit Beginn der industriellen Revolution lag das Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens in Europa und den USA zumeist bei weit bescheideneren ein bis 1,5 Prozent pro Jahr, und auch das war schon sehr viel im Vergleich zu den vorangegangenen Jahrhunderten. Aber prägend für unsere Vorstellung waren natürlich die Jahrzehnte des Superwachstums.  

Das bis in alle Ewigkeit fortzusetzen, sah die Ökonomenzunft als ihre Aufgabe an, der in der Spätphase des Booms Anfang der 1970er-Jahre erstmals die wirtschaftspolitische Verantwortung übertragen wurde. Dass direkt danach der Wachstumstrend brach, führte sie meist auf die Ölkrise von 1972/73 zurück - allein schon, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass sie von Beginn an in ihrer Rolle versagte. Seither sind fast 40 Jahre vergangen, in denen sie (und wir) unser System von Quantität auf Qualität hätten umstellen können und müssen; von Zahlenwachstum auf Zufriedenheit; von Gier auf Glück; von Stress auf Less. Stattdessen haben wir uns während fast 40 Jahren für mehr vom selben entschieden.


Kuhfladenromantik


"Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf", sagte Erich Honecker 1989 kurz vor dem 40. Geburtstag der von ihm regierten DDR - doch schon vor ihrem 41. Geburtstag hörte die DDR schlicht auf zu existieren. Wenn ideologisch begründete Systeme, was immer auch passiert, an ihren fixen Ideen festhalten, entfernen sich ihre Aktionen zwangsläufig immer weiter von dem, was in der real existierenden Welt notwendig wäre. Damit steigen die Zahl und die Stärke der Krisen, und es sinkt die Kapazität, diese Krisen zu bewältigen. Zudem entfremden sich solche Systeme immer mehr von den Menschen, die sich in ihnen bewegen - und für deren Wohlbefinden sie doch eigentlich installiert wurden. Eine solche Entfremdung können wir seit einigen Jahren im "Consumer Value Monitor" beobachten, den das GDI Gottlieb Duttweiler Institute in Zusammenarbeit mit der Bremer Nextpractice GmbH ermittelt. Wir leben mit den alten Denkmustern, aber mit immer größeren Enttäuschungen. Realität und Sehnsucht klaffen immer weiter auseinander. Nach unserer Einschätzung ist es für Konsumenten möglich, einen gewissen Graben zwischen Erwartungshaltung und erlebter Realität auszuhalten. Aber sobald der Graben zu groß wird, rebelliert der Kopf oder der Verstand, der Körper oder der Bauch, die Seele oder das Genussempfinden oder gar alle zusammen. Genau da stehen wir heute. Mit immer größeren Marketinganstrengungen gaukeln wir den Konsumenten Ursprungsnähe, Kuhfladenromantik und Bergmilch vor, obwohl die Kuh nie in ihrem Leben auch nur mit dem Fernrohr eine Alp gesehen hätte. Die Realität ist vielmehr der Albtraum, weshalb die Sehnsucht nach Romantik steigt. Weil Kalorien zählende Lebensmitteltechnologen oder psychologisierende Ernährungsberater unser Lustempfinden kolonialisieren, ist es kein Zufall, dass der ernährungsbezogene Krankheitsbereich einen der am schnellsten wachsenden überhaupt darstellt.  

Die Sehnsucht nach dem Ursprung zu erfüllen, ohne dafür zurück in die Barbarei zu fallen; den Teufelskreisen des Zahlenwachstums zu entkommen, ohne dabei zu verarmen; Reichtum und Glück ohne Risiken und Nebenwirkungen - das sind die Herausforderungen, vor denen wir an der Schwelle zum Age of Less stehen.  

Die meisten Kritiker der Wachstumsideologie empfehlen uns seit eben jenen 40 Jahren den Verzicht als Rezept für eine nachhaltig lebenswerte Zukunft. Der Erfolg war bislang nicht gerade durchschlagend - was die Verzichtspropheten entweder auf die Schwäche der Menschen schieben, ihre Trägheit, ihre Inkonsequenz, ihr Verdrängen und Vergessen oder auf die Perfidie des Systems: Es verharmlost seine Katastrophen von heute, es verdrängt seine Katastrophen von morgen, es ködert die Menschen mit Werbung und stellt sie mit Konsum ruhig. Aber tatsächlich steckt das Problem im Rezept selbst: Der Verzichtsansatz bleibt nämlich im gleichen Denkmodus verhaftet wie das Wachstumsdogma - nur eben mit umgekehrten Vorzeichen. Er bleibt im quantitativen Denken stecken, nur dass er weniger statt mehr Quantität als Ziel vorgibt. Und er bleibt eine Ideologie, wo praktisches Handeln angebracht wäre. Damit ist er in etwa so attraktiv wie jene Geißler, die im Mittelalter durch Europa zogen: Sie lehrten, und praktizierten, dass man zur Erleuchtung über den eigenen Schmerz komme; und hinterließen nicht viel mehr als einen Schauder.  

Wenn wir wollen, dass die Menschen von sich aus weniger konsumieren, müssen wir sie vermutlich dazu zwingen - mit einer dirigistischen oder gar diktatorischen Politik. Oder den "Luxus des Notwendigen" (Hans Magnus Enzensberger), der das existenziell Notwendige nobilitiert, neu definieren. Also Stille, Raumgefühl, Zeit haben, saubere Luft genießen höher schätzen lernen. Das bleibt aber wohl, wie aller echter Luxus, etwas für wenige weit fortgeschrittene Zeitgenossen. Doch es gibt eine weitere Möglichkeit. Es könnte uns gelingen, eine fernöstliche Einstellung zu importieren, die Genügsamkeit und sich bescheiden beinhaltet: das Xiaokang-Prinzip. Xiaokang ist ein mehr als 2.000 Jahre alter Begriff aus dem Buch der Lieder - einem der fünf Klassiker der chinesischen Literatur, deren Studium von Konfuzius besonders empfohlen wurde. "Erleichtere denen die Last, die sich am meisten quälen, damit sie ein Leben in Xiaokang genießen können", heißt es dort.  

Wie können wir Xiaokang übersetzen? Als "Wohlstand" verstand es Deng Xiaoping, als er Ende der 1970er-Jahre China auf Wachstumskurs brachte: "Armut ist kein Sozialismus." Eher als maßvollen und gut verteilten Wohlstand verstanden es die Delegierten des 16. Nationalkongresses der Kommunistischen Partei, als sie im Jahr 2002 das Erreichen einer Xiaokang-Gesellschaft bis zum Jahr 2020 zu ihrem Ziel erklärten. Die Luxusexzesse der neuen Reichen in Schanghai, Peking oder Guangdong waren damit nicht vereinbar - nicht, solange Hunderte von Millionen Chinesen auf dem Land in bitterer Armut leben. Eher als Wohlbefinden versteht heute Li Keqiang, der stellvertretende chinesische Premierminister, Xiaokang. Aus einem Beitrag für die Financial Times vom 9. Januar 2011: "Der Begriff wird heute für eine Gesellschaft verwendet, in der die Menschen Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und Altersvorsorge haben, in der sie für ihre Arbeit bezahlt werden, ein Dach über dem Kopf haben sowie Nahrung und Kleidung - und ein gut situiertes Leben führen können, glücklich und friedvoll."  

Unserer Sprache fehlt das Wort für eine solche robust genügsame Einstellung - und erst recht fehlen uns die Worte, wenn eine politische Strategie beschrieben werden sollte, die darauf hinarbeitet, in der Gesellschaft eine solche Einstellung zu verankern. Genügsamkeit als etwas Normales und gesellschaftlich Vernünftiges - das ist es, was wir uns heute nicht mehr vorstellen können. Ob exponentiell oder asymptotisch, expansiv oder genügsam, Diktatur oder Xiaokang - wir haben es selbst in der Hand. In jeder Branche, in jedem Land, bei jeder einzelnen Abstimmung und mit jeder Konsumentscheidung beeinflussen wir mit, wohin die Reise geht.  



Zehn "To Dos" für das Age of Less


Mehr vom selben" bringt uns nicht mehr weiter. "Alles ganz anders" wird allerdings auch nicht funktionieren - außer es treten heftige Schocks ein, die uns zu radikalen Maßnahmen zwingen. Noch können wir den "sanften" Weg gehen, also "soft power" einsetzen, mit Überzeugung, Rechtsstaatlichkeit und Vernunft argumentieren und bewusst konsumieren. Aber die Gratwanderung findet bereits statt - und wir laufen mit. Hier eine Liste von zehn praktischen Hinweisen, wie Sie das Age of Less meistern können.  

1. "Every litte helps" - es geht um Ihr Verhalten
Erwarten Sie zuerst mehr von sich selbst, nicht von den "anderen". Der Wandel beginnt mit Ihnen und Ihrem Verhalten. Erhöhen Sie die Anforderungen an sich selbst, und kontrollieren Sie sie. Der moderne Mensch als Bürger und Zeitgenosse fragt nicht, was andere, insbesondere der Staat, für ihn tun könnten, sondern tut selbst etwas - so das Credo des großen deutschen Liberalen Ralf Dahrendorf. "Every little helps" ist ein genialer Slogan der englischen Supermarktkette Tesco, der so viel bedeutet wie: Es zählen die kleinen Dinge, die man tut. Wenn viele "große Dinge" wie der Erdölpreis, die Währungskurse oder die Gesundheitskosten außer Rand und Band geraten, also scheinbar nicht mehr kontrolliert werden können durch mein individuelles Verhalten, wird umso mehr das im Alltag Messbare und Machbare wichtig. Die kleinen Dinge im Griff haben ist der Beginn von Vertrauen in das Umfeld.  

2. "Nudge" mal wieder - schubsen Sie freundlich und sanft in die richtige Richtung
Erzwingen Sie nichts. Aber "schubsen" Sie freundlich und sanft - und bestimmt - die Dinge und die Menschen um Sie herum in die richtige Richtung. Der schöne Ausdruck "nudging" stammt von dem Wirtschaftspsychologen Richard H. Thaler und dem Rechtswissenschaftler Cass R. Sunstein, die aufzeigen, wie man Entscheidungen über Gesundheit, Wohlstand und Glück positiv beeinflussen kann - nicht erzwingen, nicht mit Brachialgewalt, aber bestimmt und bewusst. Wie die Elefantenmutter, die ihr Baby in die richtige Richtung schubst, um ihm zu zeigen, wo das Futter ist. Sie holt das Futter nicht selbst, sie versorgt ihr Junges nicht, sie hilft ihm nur auf den richtigen Weg. Sie bevormundet - aber nur ein bisschen, sie tut das, weil es für das Wohl aller Familienmitglieder förderlich ist. Klar ist heute: Eine sehr liberale Welt, die immer extremer wird, wird nicht überleben ohne einen gewissen, maßvollen Sinn für Paternalismus. Auch das Age of Less braucht eine Prise davon.  

3. Seid netz zueinander - und bildet damit soziales Kapital
Je besser die Menschen auf allen Ebenen informiert sind, desto handlungsfähiger und krisenresistenter werden sie. Es mag für viele befremdend wirken, wenn überall immer mehr "friends" auftauchen. Doch die Welt der sozialen Netzwerke ist nicht nur eine Tatsache - noch nie konnten wir uns so schnell, so einfach, so kostengünstig, so breit und so tief informieren -, sondern bietet auch noch nie da gewesene Chancen, den eigenen Horizont zu erweitern. Voraussetzung dafür ist lediglich, dass wir etwas persönliches Interesse und Neugier für unsere Umwelt aufbringen. Und unser Silodenken überwinden. Wir wissen doch eigentlich zur Genüge: Die wirklich spannenden Anregungen bekommen wir nicht aus denjenigen Netzwerken und Beziehungen, die wir immer wieder anzapfen und die uns vertraut sind, sondern vielmehr von Beziehungen, die wir nur am Rande pflegen und mit denen wir uns vielleicht nur ein- oder zweimal im Jahr austauschen. Wir Menschen brauchen beides: die vertraute Nähe genauso wie die Anregung von außerhalb. Soziales Kapital bildet sich über die Pflege der richtigen Mischung.  

4. Think global, act regional, live local - Gehdistanz schlägt Fahrdistanz
Die Globalisierer haben den "Tod der Distanz" verkündet, weil sich in der total vernetzten Welt alle Daten, Güter und Menschen schnell, ohne Bremsklötze und Pannen überallhin bewegen können. Für die Daten gilt das uneingeschränkt - aber für uns nur begrenzt. Denn selbst wenn wir uns dank der neuen Informations-Tools global sehr einfach informieren und austauschen, so muss der Bezug des Handelns immer auf eine Region zurückgebunden werden. Das sind für einige Fragen Nationen wie die Schweiz oder Deutschland, für andere Fragen Regionen wie Tirol oder Graubünden und für immer mehr Fragen Gemeinden oder gar Wohnviertel. Für das alltägliche Leben wird dadurch mein Nachbar immer wichtiger: Ein großer Teil der Lebensqualität wird darüber definiert, wer neben mir wohnt. Damit verwirklichen wir den "Tod der Distanz" auf ganz andere Weise, als es die Globalisierer prognostizierten. Wenn das lokale Umfeld des Lebens an Bedeutung gewinnt, wird "Gehdistanz" viel wichtiger als "Fahrdistanz". Gerade wenn wir von Lebensqualität in urbanen Zentren sprechen, die für viele Menschen die Zukunft sein werden.  

5. Konsumieren ist Macht - gehen Sie bewusst mit ihr um
Wir alle sind heute konsumistische Menschen geworden. Das Age of Less hängt sehr wesentlich davon ab, ob und wie es gelingt, eine kluge Konsumkultur zu entwickeln. Das beginnt mit dem "bewussten" Konsum. Wir wissen aus der Ernährungsforschung, dass ich nur dann genießen kann, wenn ich ein minimales Verständnis von Produkten habe. Wenn ich meine Äpfel auf dem Wochenmarkt der Bauern einkaufe, erfahre ich von ihm mehr über die Produkte als in einem anonymen Supermarkt. Die Konsumenten lernen, dass sie mit ihrem Portemonnaie ähnlich wie bei Wahlen und Abstimmungen in der Politik Einfluss nehmen können über die Angebote. Diese Macht besteht heute nicht mehr nur darin, dass wir zwischen den verschiedenen uns angebotenen Produkten wählen können - wir können auch immer häufiger selbst bestimmen, was ins Angebot kommt: Wenn wir etwas wirklich wollen, werden wir es auch bekommen. Aber wir sind mit unseren Kaufakten auch dafür verantwortlich, dass es in den Regalen gelistet bleibt. Das sind auch gute Voraussetzungen für den nachhaltigen Konsum: So wird im Austausch über Produkte auch die Qualität hinterfragt und Schritt für Schritt die ganze Wertschöpfungskette thematisiert.  

6. Essen Sie weniger, aber dafür besser - und bitte nicht mehr so effizient
Wir sind in der westlichen Welt stolz darauf, dass wir nur noch einige wenige Prozente unseres Einkommens für Ernährung ausgeben (USA noch sieben Prozent, Deutschland gut zehn Prozent und die Schweiz rund acht Prozent). Das gilt bei Ökonomen sogar als Zeichen des steigenden Wohlstandes, denn es bestätigt ihre Annahme einer linearen Entwicklung der Wertschöpfung. Und in der Tat, das Resultat ist eindrücklich: Wir sind Weltmeister darin geworden, effizienter zu essen und zu trinken, und zugleich Weltmeister in der nicht nachhaltigen Ernährung - mehr Snacking, mehr Junk und energiedichte Riegel, einsames Essen bei gleichzeitig parallel weiteren Aktivitäten. Nun ist Effizienz zwar gut für Produktionsprozesse, aber nicht für die Ernährung. Essen ist keine industrialisierte Tätigkeit, Nahrungsmittel sind keine vollständig industrialisierbaren Produkte. Essen ist etwas Lebendiges - darum sprechen wir von Lebensmitteln. Es sind Mittel zum Leben. Und nicht Unterhaltungsmittel. Oder ein Zeittotschlaginstrument. Wir werden natürlich auf wissenschaftliche Innovationen ebenso wenig verzichten wollen wie auf technische Maßnahmen zur Sicherheit der Produkte. Doch wenn nur noch Lebensmitteltechniker, Ernährungsberater oder gar Psychologen bestimmen, was wir essen, wird Ernährung zum stressigen Pflichtprogramm. Was Qualität, Geschmack oder Genuss ist, kann nie wissenschaftlich oder ökonomisch festgelegt werden. Es hat vielmehr mit langjährigem Wissen, Erfahrung, Urteilskraft, mithin Kenntnissen von Zusammenhängen zu tun, die aus der Intimität mit lebendigen Produkten hervorgehen.  

7. Essen Sie nie allein - lieber gastlich als "cocooned"
Die Wurzel des Sozialen liegt im gemeinsamen Mahl. Es ist mittlerweile erwiesen, dass Kinder (und Erwachsene), die ihre Mahlzeiten vorwiegend allein einnehmen, ungesünder, weniger lustvoll und maßloser essen als Menschen in Gesellschaft. Die Deutschen nennen es Gemütlichkeit, die Franzosen "convivialité" - Gastfreundschaft und Gastlichkeit können im Age of Less noch viel Gutes bewirken. Hospitalität richtig zu entwickeln - darum geht es in Zukunft. Der Gastwirt spielt eine herausragende Rolle als Brücke und Vermittler zwischen uns und dem, was als Fremdes erscheint und daher zunächst einmal Feindliches: gegenüber der eigenen Identität, gegenüber uns selbst. Durch die Gewährung der Gastlichkeit wird ein Ort wirtlich: Das Fremd-Feindliche wird durch die Gastfreundschaft zum Gastwirtlichen. Die Redensart "Liebe geht durch den Magen" ist sicher nicht falsch. Ob wir Menschen oder Regionen mögen, hängt sehr stark von unserer Beziehung zum Essen ab, das wir vor Ort kennenlernen. Das gilt - um nur einige Beispiele zu nennen - für Japan oder Thailand genauso wie für die Toskana oder Südtirol. Weil auch hier die ganzheitlich verstandene Sinnlichkeit entscheidend ist: Es geht um Geschmack, der sich über den Geruch und die übrigen Sinne herausbildet.  

8. Hören Sie auf den Common Sense - Faustregeln sind Überlebensweisheiten
Eine immer stärker wissenschaftlich-technische Welt delegitimiert altes, überliefertes Wissen und ersetzt es durch neues. Der starke Trend zur Echtzeitorientierung führt automatisch zur Übergewichtung des aktuellen Standes als des maßgebenden. Damit verkennen wir, dass neues Wissen einfach einmal "anderes" Wissen ist, aber nicht zwangsläufig immer auch "besseres". Wir sollten das Wissen der Vergangenheit, auch das ländliche oder bäuerliche Wissen, das sich über Jahrhunderte akkumuliert hat und insbesondere mit Faust- und Klugheitsregeln sich nützlich zeigt, nicht einfach als lächerlich oder überholt abtun. Es ist zumindest ergänzend korrektiv wertvoll. Noch immer sind ländliche Lebensweisen und Regeln, die aus der Sinnlichkeit (Common Sense, gemeine Sinne, gesunder Menschenverstand) gewachsen sind, häufig robuster und nachhaltiger als das tolle urbane "fast life" mit seinen pasteurisierten Annehmlichkeiten. Der Common Sense ist in vielen Fällen mindestens so verlässlich wie eine groß angelegte Berateranalyse. Denn die alten Regeln sind Überlebensregeln und nicht Regeln, mit welchen Tricks ich mich noch mehr auf Kosten anderer bereichern kann. Sie sind transportierte Erfahrungen mit einer übermächtigen Natur, mit Schicksalsschlägen, mit Unvorhergesehenem. Und damit beste Prävention vor Herdentrieb und gröberen Dummheiten.  

9. Lassen Sie Ihren Kindern noch etwas übrig - auch wenn Sie keine haben
Wer immer Ihnen die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Nachhaltigkeit stellt, Sie können mit der Gegenfrage kontern: "Haben Sie Kinder?" Wer Kinder hat, hat auch einen rationalen Grund, in deren künftige Umwelt und Lebensqualität zu investieren - oder gewisse Dinge zu unterlassen. Das war schon so, als der Begriff der Nachhaltigkeit in der deutschen Forstwirtschaft im 18. Jahrhundert geprägt wurde. Damals galt es, beim Abholzen Rücksicht zu nehmen: Bitte nur so viel, dass die Bestände wieder ordentlich nachwachsen können, damit die nächste Generation keinen Mangel erleiden muss. Genau das ist der Punkt der Nachhaltigkeit: Sie macht nur Sinn, weil es eine nächste Generation gibt, für die es sich lohnt, lebbare Lebensverhältnisse zu hinterlassen. Der schnelle Wandel, der uns überfordert, führt dazu, dass immer mehr Zukunft auf die Gegenwart hinunterschrumpft - wir erkennen gar nicht mehr, dass wir bereits die Zukunft verzehren. Wir schauen nur noch nach rechts oder links, auf das, was der andere tut, statt dass wir uns um eine lebenswerte Zukunft bemühen. Aber gleichzeitig wächst in der sich immer stärker vernetzten Welt das Bewusstsein dafür, dass alle, die nach uns kommen, unsere Kinder sind - ob sie nun unsere Gene tragen oder nicht. Bemühen Sie sich, sie wie Ihre Kinder zu behandeln. Wir leihen uns schon viel zu viel von der Zukunft: Sie persönlich genauso wie Ihre Regierung und die gesamte menschliche Gattung.  

10. Freiwilligkeit ist der Preis der Freiheit
Eine robuste Gesellschaft hat eine hohe Bereitschaft für Freiwilligkeit. Freiheit ist immer die Freiheit der anderen, also immer nur möglich, wenn wir gegenseitig leben und leben lassen. Wo immer nur durch Zwänge (Verbote, neue Gesetze) und durch stärkere (finanzielle) Anreize Verhaltensänderungen erzwungen werden, kann keine Robustheit erwartet werden. Der Anteil der freiwilligen Einsicht muss wachsen: Wenn ich egoistisch nur meinen Weg verfolge oder immer nur auf andere, noch üblere Beispiele verweise, wie das heute vielfach üblich ist, werden wir das Age of Less nicht meistern können. Das heißt etwa: freiwillig ehrenamtliche Arbeit übernehmen. Freiwillig selbst anpacken statt einfach Geld spenden, weil es bequemer und unverbindlicher ist. Dabeibleiben, auch wenn man abhauen könnte, weil es viel billiger ist. Freiwillig fair bezahlen - für eine entsprechende Leistung. Freiwillig sich "steuerehrlich" verhalten (was für ein tolles Trendwort!). Sich nicht erpressen lassen von Großen oder Starken und dadurch neue Privilegien schaffen. Freiwilligkeit ist eine Tugend, die weder der Markt noch der Staat pushen kann. Sie entsteht nur in einem Umfeld starker ziviler Gesellschaften, die das Gespür für Gemeinsinn und Freiwilligkeit haben. Dass wir einen starken Markt brauchen, um leistungsfähig zu bleiben, ist geschenkt. Dass wir einen starken Staat brauchen, der durchsetzungsfähig ist, ist geschenkt. Das dritte Element ist das entscheidende: eine starke Zivilgesellschaft, die die Macht der Großen auf dem Markt wie im Staat relativiert. Ohne Freiwilligkeit keine Einsicht in den notwendigen Wandel.  


Dieser Essay und die To-do-Liste sind Auszüge aus David Bosshart: The Age of Less. Die neue Wohlstandsformel der westlichen Welt. Murmann Verlag, Hamburg 2011. Sie sind erstmals erschienen in: GDI Impuls 3/11, S. 64-72


Zitate


"Wir leben mit den alten Denkmustern, aber mit immer größeren Enttäuschungen. Realität und Sehnsucht klaffen immer weiter auseinander." David Bosshart: The Age of Less

"Für die westliche Welt steht in Zukunft ... das Wirtschaftswachstum nicht mehr als Leitplanke der gesellschaftlichen Entwicklung zur Verfügung." David Bosshart: The Age of Less

"'Mehr vom selben' ist keine lebenswerte Option für die Zukunft." David Bosshart: The Age of Less

"Der Verzichtsansatz bleibt nämlich im gleichen Denkmodus verhaftet wie das Wachstumsdogma - nur eben mit umgekehrten Vorzeichen. Er bleibt im quantitativen Denken stecken, nur dass er weniger statt mehr Quantität als Ziel vorgibt. Und er bleibt eine Ideologie, wo praktisches Handeln angebracht wäre." David Bosshart: The Age of Less

"Genügsamkeit als etwas Normales und gesellschaftlich Vernünftiges - das ist es, was wir uns heute nicht mehr vorstellen können." David Bosshart: The Age of Less

 

changeX 15.11.2011. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.

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: The Age of Less. Die neue Wohlstandsformel der westlichen Welt. Murmann Verlag, Hamburg 2011, 223 Seiten, 19.90 Euro, ISBN 978-3-86774-156-9

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Autor

David Bosshart
Bosshart

David Bosshart ist Geschäftsführer des Gottlieb-Duttweiler-Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft in Rüschlikon/Zürich. Als Autor zahlreicher internationaler Publikationen und mehrsprachiger Referent ist der promovierte Philosoph ein gefragter Key-Note-Speaker in Europa, Amerika und Asien. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Globalisierung und politische Philosophie, die Zukunft des Konsums und gesellschaftlicher Wandel sowie Management und Kultur.

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