Technologie der radikalen Dezentralisierung

Blockchain ist das Titelthema der aktuellen Ausgabe von GDI Impuls

Blockchain, die Technologie hinter der Digitalwährung Bitcoin, schickt sich an, Transaktionen auf eine ähnliche Weise zu revolutionieren, wie es das Internet mit der Kommunikation getan hat. Und da Transaktionen das gesamte Wirtschaftsleben bestimmen, werden alle zentralen Institutionen unserer Ökonomien durch die Blockchain infrage gestellt.

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Mit der Blockchain-Technologie beschäftigt sich das Wissensmagazin GDI Impuls. Die Sommerausgabe blickt auf den aktuellen Stand und die Perspektiven dieser Technologie der radikalen Dezentralisierung. 

"Alles, was wir in den zwei Jahrhunderten seit dem Beginn der industriellen Revolution an Institutionen aufgebaut haben, um grosse Prozesse zentral zu steuern, wird von dieser Technologie der radikalen Dezentralisierung infrage gestellt", schreibt Karin Frick, die Leiterin des GDI-Thinktanks. In ihrem "Blockchain-Manifest" vergleicht sie das umstürzlerische Potenzial dieser Technologie mit dem des Kommunismus im 19. Jahrhundert. In ihrer aktuellen Machtposition bedroht seien "die alten Herren aus den Konzernzentralen genauso wie die neuen Herren aus dem Silicon Valley". An ihre Stelle trete keine neue zentrale Macht, sondern eine Vielfalt direkter Beziehungen ohne vermittelnde Institution. "Eine andere Welt ist möglich. Wir sollten das als Chance erkennen." 

Einer, wenn nicht sogar der globale Schwerpunkt der Blockchain-Szene entwickelt sich gerade im Schweizer "Crypto Valley" zwischen Zürich und Zug. Anja Dilk und Heike Littger haben einige Protagonisten dieser Szene getroffen - die eben nicht nur aus radikalen Start-up-Nerds besteht, sondern erfahrene Veteranen früherer Tech-Wellen genauso umfasst wie Player aus traditionellen Finanzkonzernen und Forschungseinrichtungen. Wie Stefan Klauser von der ETH Zürich zum Beispiel, der GDI Impuls bei der Erstellung der interaktiven "Crypto Valley Map" unterstützte (siehe Link). 

Die italienische Blockchain-Forscherin Primavera De Filippi gibt im Interview eine Vorstellung, wie eine Welt ohne zentrale Institutionen aussehen könnte. Die "Chef-Alchimistin" des israelischen Start-ups Backfeed orientiert sich dafür an dem biologischen Ordnungsprinzip der "Stigmergie". De Filippi: "Das Prinzip wird deutlich, wenn wir Termitenbauten beobachten. Diese Tiere errichten ihre Bauten ohne hierarchische oder zentrale Behörde." Dabei geht es ihr natürlich nicht darum, aus Menschen Termiten zu machen, sondern "eher darum, sich von der Organisationsstruktur der Termiten inspirieren zu lassen. Die Menschen würden natürlich ihren freien Willen und ihre individuelle Komplexität behalten - wenn es das sein sollte, was Ihnen Angst macht." 

GDI Impuls ist zu beziehen über das GDI Gottlieb Duttweiler Institute. Auskunft: Daniela Fässler daniela.faessler@gdi.ch, Telefon +41 44 724 61 11 


Zitate


"Eine andere Welt ist möglich. Wir sollten das als Chance erkennen." Karin Frick: Blockchain-Manifest

 

changeX 17.06.2016. Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved.

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