Gesundheit aus einer Hand
Die Regio Kliniken positionieren sich als umfassender Anbieter in Gesundheitsversorgung und -vorsorge.
Von Sascha Hellmann
Ambulante Versorgung, stationäre Behandlung, Pflege und Rehabilitation sind in Deutschland immer noch getrennte Bereiche. Die Zukunft aber liegt in ihrer Integration und Verzahnung. Dabei sind die Regio Kliniken Vorreiter. Das Unternehmen positioniert sich als umfassender Anbieter in Gesundheitsversorgung und -vorsorge. Medizinische Schwerpunkte, krankenhausübergreifende medizinische Zentren sowie Kooperationen mit externen Partnern sind die Schwerpunkte eines neuartigen Geschäftsmodells. / 01.08.08
Regio Klinke WedelDie wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland ist kritisch: Nur noch 38 Prozent der Kliniken erwirtschaften Überschüsse, 2006 waren es noch 55 Prozent. Und 42 Prozent aller Krankenhäuser erwarten eine starke Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation für das laufende Jahr. Das analysierte Dr. Thomas Busse, Professor für Management von Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, im Rahmen einer diesjährigen Tagung. Sein Fazit: Für Krankenhäuser wird es immer wichtiger, durch Kooperationen verschiedener Bereiche der medizinischen Versorgung neue Erlösquellen zu schaffen. Ziel solcher Kooperationen müsse das Krankenhaus als Gesamtanbieter von Gesundheitsleistungen sein.
Die Regio Kliniken gGmbH mit den Krankenhäusern Elmshorn, Pinneberg und Wedel setzt dieses Zukunftsmodell bereits um und positioniert sich als umfassender Anbieter einer Gesundheitsversorgung und -vorsorge. "Es gibt kein Unternehmen, das so konsequent die Integration der gesamten Versorgung der Patienten umgesetzt hat", sagt Alexander Schlick, Geschäftsführer der Regio Kliniken gGmbH. Die Bandbreite der integrierten Leistungen reicht von der ambulanten Versorgung über die Versorgung in den Krankenhäusern bis zur ambulanten oder stationären Pflege, der ambulanten Rehabilitation und auch der palliativen Versorgung. Alles aus einer Hand, könnte man sagen.
Diese Veränderungen sind Ausdruck eines grundlegenden Wandels, mit dem das Gesundheitswesen konfrontiert ist. Das Gesundheitssystem ist im Umbruch. Vor allem drei dieser Entwicklungen sorgen für wachsenden Veränderungsdruck. Erstens verdoppelt sich das medizinische Wissen im Zwei-Jahres-Rhythmus. Das verlangt neue Formen der Zusammenarbeit von Medizinern und Pflegekräften. Zweitens beschleunigen und verkürzen die heute zur Verfügung stehenden Medikamente und medizintechnischen Geräte Behandlungsprozesse erheblich. Und schließlich verändert das Ziel "ambulant vor stationär", das Politik und Kostenträger dem Gesundheitssystem vorgeben, die Behandlung der Patienten grundlegend. So sind neue Behandlungsmethoden ebenso erforderlich wie neue postoperative Betreuungsmodelle.
Gleichzeitig wachsen auch die Ansprüche der Patienten an die Qualität der ärztlichen und pflegerischen Versorgung. Die rechtlichen Anforderungen an Ärztinnen und Ärzte und Pflegekräfte, aber auch an die medizintechnische Ausstattung der Abteilungen steigen. Nicht zuletzt macht die zunehmende Verbreitung des Internets die Leistungen der Kliniken transparenter; auch die Veröffentlichung von Qualitätsberichten erhöht die Vergleichbarkeit. Beides zusammen führt zu einem immer intensiveren Wettbewerb. Begleitet werden diese Entwicklungen von einem erheblichen Kostendruck, ausgeübt durch Kostenträger und Gesundheitspolitik.

Integriertes und vernetztes Geschäftsmodell.


Regio Klinik Regio Klinik
Mit diesen Veränderungen sind die Regio Kliniken ebenso wie die meisten Krankenhäuser in Deutschland konfrontiert. Hier hat man jedoch früher als anderswo die Konsequenzen gezogen und die Regio Kliniken vollkommen neu aufgestellt. Das neue Geschäftsmodell, das vor circa zwei Jahren entwickelt wurde, definiert die Regio Kliniken gGmbH als umfassenden Anbieter einer Gesundheitsversorgung und -vorsorge. Wenn es in vollem Umfang realisiert ist, wird das Unternehmen alle medizinischen Behandlungen, Vorsorgemaßnahmen oder Betreuungen entweder eigenständig oder in enger Zusammenarbeit mit externen Partnern anbieten. "Das verbindende Element für alle Geschäftsbereiche der Regio Kliniken gGmbH ist der Mensch mit seinen gesundheitlichen oder medizinischen Bedürfnissen", sagt Geschäftsführer Schlick. "Wir führen nahezu alle Bereiche, die die Gesundheitsversorgung und -vorsorge betreffen, zusammen. Ein Ziel ist es, damit Brüche in der Versorgung des Einzelnen zu beseitigen." Ein Patient, der in eine der Regio Kliniken kommt, soll reibungslos und ohne zusätzliche Belastungen an die Abteilung oder die pflegende Einrichtung weitergeleitet werden, die ihn seiner Erkrankung entsprechend bestmöglich betreut. So verstehen sich die Regio Kliniken als "Portal für die Patientin und den Patienten".
Die grundlegenden Schritte zur Umsetzung dieses Geschäftsmodells sind bereits unternommen worden: Durch die Übernahme des Alten- und Pflegeheims Haus Elbmarsch, des Altenzentrums Kummerfeld, des Therapiezentrums für Schwerstkranke Haus Roland und den Aufbau eines Geschäftsbereichs ambulante Pflege sind ambulante und stationäre Versorgung, Pflege und Rehabilitation nun eng verzahnt. Ein zentraler Schwerpunkt des Modells ist der Ausbau der Kooperation mit niedergelassenen Ärzten.
Auch der Bereich der ambulanten Versorgung wird ausgebaut. In den drei Regio Kliniken sind ambulante Operationszentren entstanden. Mit ihnen stellt sich das Unternehmen der Zielvorgabe von Politik und Kostenträgern, viele operative Eingriffe, die noch vor wenigen Jahren einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machten, heute ambulant vorzunehmen. So sind mehrere medizinische Versorgungszentren geplant oder werden gerade in Betrieb genommen. Damit vernetzen die Regio Kliniken ambulante und stationäre medizinische Versorgung erheblich effektiver.

Zentren einrichten, Schwerpunkte setzen.


Regio KlinikDiese Veränderung des Geschäftsmodells ist aber längst nicht alles. Die Explosion medizinischen Wissens erfordert neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den medizinischen Fachkräften. Denn die Wissensexplosion führt dazu, dass die Spezialisierung immer weiter voranschreitet - oder anderes gesagt die Teilbereiche einer Fachdisziplin, die ein Arzt oder eine Pflegekraft heute beherrschen, immer kleiner werden. Die Folge: Die Zusammenarbeit in Teams, denen Spezialisten der unterschiedlichsten Fachrichtungen angehören, wird immer wichtiger. Die Regio Kliniken gGmbH reagiert auf diese Entwicklung mit der Bildung von medizinischen Zentren, in denen die interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert und institutionalisiert wird. So arbeiten im Brustzentrum des Kreises Pinneberg die Gynäkologieabteilungen in Elmshorn und Pinneberg eng zusammen. Intensiviert wird auch die Kooperation mit niedergelassenen Ärzten. So sind ein Rheuma- und ein Darmzentrum im Aufbau; ein Netzwerk Urologie verbessert durch eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Klinikum Wedel und den niedergelassenen Urologen in der Region die Behandlung urologischer Erkrankungen.
Gleichzeitig schreitet die Spezialisierung auf bestimmte Erkrankungen und Behandlungsformen voran: Die Häuser entwickeln medizinische Schwerpunkte. So wird das Regio Klinikum Elmshorn zu einem Schwerpunktkrankenhaus für Gefäßerkrankungen sowie Langzeit- und Alterserkrankungen. Das Regio Klinikum Pinneberg entwickelt sich in Richtung eines zentralen Versorgers im Hamburger Randbereich. Dazu tragen auch die Neurologie oder die Pädiatrie bei. Mit der Neurologie haben die Regio Kliniken beispielsweise sichergestellt, dass Schlaganfallpatienten schnell die notwendige Behandlung erfahren. Im Bereich der Pädiatrie liegt der Schwerpunkt zukünftig auf der Behandlung und Betreuung von schwerkranken Säuglingen sowie auf der Betreuung von Risikoschwangerschaften. Das Regio Klinikum Wedel legt einen Schwerpunkt auf die medizinische Versorgung von Erkrankungen des Bewegungsapparates und entwickelt sich zum zentralen Krankenhaus für rheumatologische und urologische Erkrankungen.

Mitarbeiterkapitalbeteiligung als Integrationsmodell.


Jedoch beschränkt sich der Veränderungsprozess nicht auf die organisatorische und betriebswirtschaftliche Neuorganisation der Regio Kliniken, sondern bezieht auch die unternehmensinterne Zusammenarbeit mit ein. Ziel ist es, die Mitarbeiter stärker mit einzubeziehen und sie in das Unternehmen zu integrieren. Beteiligung und Mitgestaltung sind die Ziele, die sich Geschäftsführung, Betriebsrat und der Kreis Pinneberg als Gesellschafter auf die Fahnen geschrieben haben. Ein zentraler Baustein dabei ist die Mitarbeiterkapitalbeteiligung: Mitarbeiter erhalten die Möglichkeit, sich am Unternehmen zu beteiligen. Sie können Miteigentum an der Regio Kliniken gGmbH erwerben und erhalten so die Chance, die Zukunft des Unternehmens mitzugestalten. Ein gewünschter Nebeneffekt ist, dass der Einfluss politischer Gremien, zum Beispiel des gegenwärtigen Aufsichtsrates, sinkt. Mitarbeiter sind nicht nur fachlich kompetenter als ehrenamtliche Aufsichtsräte, sondern sind damit auch in der Lage, schneller Entscheidungen zu treffen. Schnell auf Entwicklungen im Markt zu reagieren ist das erklärte Ziel der Geschäftsführung. Ihr ist klar: Entscheidungsprozesse, die sich in den Zeitfenstern von politischen Gremien bewegen, werden diesen Anforderungen nicht mehr gerecht.

Neue Unternehmen integrieren, Prozesse optimieren, Betriebsergebnisse verbessern.


Regio KlinikDiese Veränderungen gehen mit einem Wachstum des Unternehmens einher. Seit 2006 hat die Regio Kliniken gGmbh 20 neue Tochtergesellschaften bekommen. Entweder wurden bestehende Unternehmen übernommen oder neue Unternehmen gegründet. Übernommen wurden etwa das Regio Alten- und Pflegeheim Haus Elbmarsch, das Altenzentrum Kummerfeld oder das Hospiz. Neu gegründet wurden beispielsweise die Gesellschaften, die für die Parkplatzbewirtschaftung oder die Wäsche verantwortlich sind, sowie die Regio Privatklinik GmbH. Für Geschäftsführer Schlick ist die Neuorientierung ein strategischer Erfolgsfaktor: "Die breite Aufstellung der Regio Kliniken im Bereich des Gesundheitswesens ist ein Alleinstellungsmerkmal, das das Unternehmen im Vergleich zu anderen Wettbewerbern langfristig sichert und nachhaltig am Markt positioniert." Nach dem schnellen Wachstum der letzten beiden Jahre stehen 2008 nun Integration und Konsolidierung im Mittelpunkt. Optimierung der Unternehmensprozesse, Konsolidierung des Unternehmens und Integration der neuen Unternehmen sind die zentralen Ziele der Geschäftsführung für das laufende Jahr. "Die Integration der neuen Unternehmen bestimmt das Jahr 2008", sagt Geschäftsführer Schlick.
Die Optimierung der Unternehmensprozesse betrifft die enge und nahtlose Zusammenarbeit letztlich aller medizinischen und pflegerischen Bereiche. Zudem sollen die ärztlichen Leistungsangebote der drei Standorte der Akutkliniken enger vernetzt sowie ambulante medizinische Versorgung, ambulante Pflege, Alten- und Behindertenpflege und Rehabilitation in das Leistungsspektrum integriert werden. Dies erfordert nicht nur, dass die einzelnen Unternehmensbereiche eng und kollegial zusammenarbeiten, sondern auch eine Verzahnung der Angebote - alle Leistungen müssen auch tatsächlich allen Patienten angeboten werden.
Die interne Konsolidierung zielt auf die Verbesserung der Betriebsergebnisse. Dies umfasst die Überprüfung aller internen Abläufe, die Straffung der Organisation und die Integration der zugekauften und übernommenen Unternehmen und ihrer Leistungsangebote in die Prozesse der Regio Kliniken. Dabei spielen nicht nur harte Faktoren eine Rolle, sondern auch weiche: die Aufnahme der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Entwicklung einer gemeinsamen Unternehmenskultur. Eine offene, respektvolle, umfassende und ehrliche Kommunikation ist dabei ebenso wichtig wie Hilfsbereitschaft und Kollegialität und die Offenheit, voneinander zu lernen.
In der Regio Kliniken gGmbH werden Unternehmen zusammengefasst, die in Deutschland bisher nicht unter einem Unternehmensdach zu finden waren. "Die Regio Kliniken sind mit ihrem Geschäftsmodell Vorreiter in der Bundesrepublik Deutschland", sagt Geschäftsführer Schlick. Ein Zukunftsmodell in der Gegenwart.

Sascha Hellmann ist freier Mitarbeiter bei changeX.

Kontakt:
Susanne Eyrich
Pressesprecher
Regio Kliniken gGmbH
Bleekerstr. 5
25436 Uetersen
Telefon 04122/469-1764
Telefax 04122/469-1822
Susanne.Eyrich@regiokliniken.de
www.regiokliniken.de

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Sascha Hellmann
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Sascha Hellmann ist freier Journalist in Heidelberg. Er arbeitet als freier Mitarbeiter für changeX.

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