Von der experimentellen Vernunft

Eine neue Aufklärung - Folge 6 des Gesprächs mit Bernhard von Mutius

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen - und des der anderen. Das könnte das Leitmotiv einer neuen Aufklärung sein, die auf einem neuen Denken und einem erweiterten Verständnis von Rationalität gründet. Die Koordinaten dieses neuen Denkens beschreibt Bernhard von Mutius in unserem Gespräch. In Folge sechs geht es um die Entwicklung eines neuen Denk- und Handlungsmodus, der die Trennung von Denken und Handeln aufhebt: einer experimentellen Vernunft.

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Nachdem sich die fünfte Gesprächsschleife des Werts der (ersten) Aufklärung vergewissert und Widerspruch und Mehrstimmigkeit als zentrale Elemente einer neuen Aufklärung eingeführt hat, geht das Gespräch nun in seine letzte Folge. Nicht als eine abschließende Zusammenfassung, sondern als Weiterentwicklung zentraler Gedanken - mehr öffnend als (ab)schließend und als Einladung zum Weiterdenken. Der wichtigste Gedanke dabei gilt dem Wert des Experimentellen. Versuchsweises Vorgehen, Handeln nach Versuch und Irrtum, Experimentieren identifizieren wir als neuen Denk- und Handlungsmodus, der seine Eleganz nicht zuletzt daraus gewinnt, dass darin die traditionelle Trennung von Denken und Handeln aufgehoben wird. Beides geht in Eins - in einen Prozess der wechselseitigen Überprüfung, in dem auch Schönheit, Klarheit und Form eine wichtige Rolle spielen. Das Experimentelle repräsentiert so, was eine neue Aufklärung zusammenbringen will. Die experimentelle Vernunft ist ihr Kern.
 

Wir haben mehrfach über Grenzen gesprochen, über begrenzte Vernunft, über Abtrennungen und Abteilungen, auch darüber, Grenzen zu überschreiten und sich doch dieser Grenzen bewusst zu sein. Es geht also darum, den Radius des Denkens zu erweitern, um ein Denken über das Geländer hinaus - um Hannah Arendt aufzugreifen? 

Ja. Aber mit Respekt für das Geländer. Mit dem Versuch zu verstehen, welche Bedeutung Geländer haben: als Stütze und Schutz. Sie bieten Sicherheit. Hinter dem Geländer kann ich mich auf das konzentrieren, was ich gut kann. Geländer trennen das sichere Gelände vom unsicheren. Sie wirken als Abtrennung. Als Ab-Teilung. 

Auch bei den Wissenschaften gibt es Geländer. Das "Sci", das in Science drinsteckt, lässt sich eben auch deuten (wie bereits mit Bezug auf Heinz von Foerster erwähnt) als ein Kürzel für das Ausdifferenzieren, Separieren, Teilen, Abschneiden. 

In Analogie dazu lässt sich eine weitere große Errungenschaft interpretieren: Das "Pro", das eigentlich "für" oder "vor" bedeutet. Pro steckt in der Professionalisierung drin. Wir entscheiden uns für einen Beruf, die "Professio". Wir unterscheiden - und unterscheiden uns professionell. Und hier sehe ich eine Ähnlichkeit und eine Wahlverwandtschaft. Meine Beobachtung ist: Profis haben gelernt, Ausschnitte aus der Realität herauszuschneiden. Wir nehmen zum Beispiel einen Bewegungsablauf auf Video auf und betrachten ihn zerteilt in kleineren Einheiten. So können wir die Bewegung im Detail genauer studieren, und schauen, was sich besser machen lässt. Wir können die Einheiten dann später wieder zusammenfügen. Das gleiche Muster findet sich in allen möglichen Professionalisierungsformen. Letztlich steckt es auch im Programmieren, in der digitalen Technik drin. Ich schneide eine Tätigkeit in kleine Einheiten, mache sie dadurch handhabbar, baue sie in einer neuen Weise zusammen und lerne damit, sie besser zu beherrschen. Das hilft in sehr vielen Bereichen - man muss sich allerdings der Grenzen bewusst sein. Man muss wissen: Das ist nicht alles, es gibt auch noch anderes - das, was ich beim Professionalisieren ausgeschnitten und ausgeblendet habe. Wenn ich das nicht spüre, werde ich das, was man früher einen Fachidioten genannt hat: Jemand, der seine professionellen Abläufe beherrscht, aber sich um den Rest nicht kümmert. Nochmal: Das moderne Sci und das moderne Pro sind zweifellos Errungenschaften. Aber ohne das "Inter", das Dazwischen, bleiben sie in einer komplexen Welt begrenzt. Ohne das "Syn" bleiben sie unzusammenhängend und leer. "Syn" bedeutet Zusammenführen - wie in "systemisch" oder "symphonisch". Ich wünschte mir, dass wir freier, kreativer damit umgehen. Innovativer, selbstkritischer und musikalischer. Auch wenn wir dabei manches neu lernen müssten. Wie so vieles in dieser Zeit.
 

Doch birgt das nicht die Gefahr der Überforderung? Zumal dann, wenn man es auf die falsche Weise angeht. Denn der Anspruch ist gewaltig … 

Ja? Lass mich besser verstehen, warum das gewaltig ist.
 

Das Abgetrennte zusammendenken, über alle Geländer hinweg denken - das ist doch ein gewaltiger Anspruch … 

… aber nur dann, wenn jemand vorgeben würde, genau zu wissen, was sich hinter dem Abgetrennten verbirgt. Oder die anderen glauben machen wollte, das Abgetrennte unter einem großen allgemeinen Dach vereinen zu können. 

Doch das ist eben gerade nicht gemeint. Deshalb habe ich eben auch über den Respekt vor dem Geländer gesprochen und an anderer Stelle über die systemischer Bedeutung von Grenzen. Das Abgetrennte, das Ausgeschlossene, das Andere können ganz verschiedene Dinge oder meist Nicht-Dinge sein: das Fremde, das Geistige, das Schöne, das Dunkle, das Widersprüchliche, das Freiheitliche, das Chaotische, die Liebe, das Lebendige, das Menschliche. Über einiges davon haben wir ja schon gesprochen. Aber nach dem Ende der großen Theorien ist hier nichts zu vereinheitlichen. Die neue Aufklärung ist die Kritik der großen Synthesen. Sie ist aber zugleich Kritik der großen, nicht mehr reflektierten Abtrennungen und kleinen Zerstückelungen. Vor allem wenn die Abtrenner und Zerstückler den Anspruch erheben, die Welt dadurch begreifen zu können und in die Hand zu bekommen. 

Was haben wir nicht alles abgetrennt unter dem Gebot der Professionalisierung und der Effizienz: die Natur, die Schönheit, das Leben, das menschliche Maß. Man hat uns beigebracht, es sei egal, ob wir unsere Ölvorräte verbrauchen, unsere Plastikabfälle ins Meer versenken oder keine Ahnung haben, wo wir den radioaktiven Müll vor unseren Enkeln verstecken. Das gehört nicht zur Sache, auf die du dich zu fokussieren hast. 

Aber das funktioniert heute nicht mehr so gut. Und so müssen wir täglich manches wieder von Grund auf neu lernen. Lernen, dass und wie Dinge zusammengehören. Wie ein vom Schlaganfall Getroffener, der eine Weile halbseitig gelähmt war. Der viel fragt und experimentiert.
 

Um dieses falsche Herangehen, das in die Sackgasse führt, zu konkretisieren - oder zu karikieren: Motto "Wir machen jetzt einen Kreativworkshop, um über das Geländer hinauszudenken. Vier Stunden, und dann wollen wir ein Ergebnis." Wie Kreativprozesse oftmals organisiert werden, führt nicht weiter. 

Da hast du natürlich völlig recht. Dieses schnelle, oft ungeduldige Vorgehen, unterstützt durch ein Set angelernter Kreativitätstechniken, Methoden und Tools, ist bestenfalls ein Behelf, oft aber eine Illusion. Insbesondere wenn man sich zu sicher fühlt. Wenn man das Experimentieren, das Irren und das Nichtwissen nicht ernst nimmt und nur auf das schnelle Ergebnis starrt. 


Ich erlebe das immer wieder. Etwa in Führungsseminaren, bei denen es meist um ganz konkrete, sogenannte "handfeste" Dinge geht. Und meist wollen deshalb alle Handwerkszeuge, Tools. Ich arbeite auch viel mit Tools. Aber ich muss mich auch davon lösen können, also frei, spielerisch damit umgehen dürfen. Tools sind Formen, um etwas zu begrenzen, einzugrenzen. Sie geben einem Sicherheit in einem bestimmten Bereich und vermitteln einfache Rationalität, simple Kausalität. Sie signalisieren: Wenn du das machst, passiert das. Das gehört zum "Pro" der Professionalisierung. Man zieht einen Rand, baut ein Geländer herum und innerhalb dieses abgesteckten Bereichs beschreibt man: Wenn du A machst, dann folgt B. Das beschreibt eine klare, nachvollziehbare Logik, die sich dann in Form eines Tools anwenden lässt. 

Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden. Nur: In dem Moment, wo man beginnt, diesen Rand, den man gezogen hat, für einen tatsächlichen Rand zu halten, und nicht mehr über diesen hinwegdenken und darüber hinaus Alternativen entwickeln kann, dann wird es problematisch.
 

Es geht aber auch um das Wie. Wie erreicht man das? Was braucht es dazu? Wodurch kann man das vorhandene methodische Instrumentarium, das in bestimmten Situationen bestens funktioniert, ergänzen? Und welche Grundeinstellung braucht es dazu? Ich denke, wenn die Welt chaotisch ist, dann müssen wir akzeptieren, dass sie chaotisch ist. Das heißt, dass wir nicht wissen können, was ist, sondern erfahren müssen, was geschieht. 

Genau das meine ich. Deshalb habe ich vorhin bewusst über Demut und Nichtwissen gesprochen. Das ist immer die Voraussetzung. Es geht nicht darum, ein anderes Wissen über das Abgetrennte zu haben, das die anderen nicht haben. Überhaupt nicht. Ich sage weder, dass das Pro-Wissen zu Ende ist, noch sage ich, dass es ein anderes, besseres Wissen gäbe. Sondern worauf es ankommt, das ist: Schaut immer noch mal weiter. Die Alternativen offen halten, das Andere und die Anderen zu denken, das ist ein Leitmotiv der neuen Aufklärung. Und zu ihr gehören die Kritik, der Zweifel und der Selbstzweifel. Und dazu gehört, immer wieder zu versuchen weiterzudenken und sich nicht einschnüren zu lassen …
 

Hat auch das Anerkennen von Nichtwissen einen solchen Praxisbezug? Was bedeutet dies ganz konkret für die Führung und für den Umgang zwischen Menschen? 

Ach, wie befreiend wäre es, wenn die Führenden häufiger vier Worte über ihre Lippen brächten: "Ich weiß es nicht!" Wir haben es doch satt, dass unsere "Leader" in Wirtschaft und Politik meist so tun, als wüssten sie ganz genau, wie es kommt und was zu tun ist! Und wenn es dann nicht so kommt, sind immer die anderen schuld. Nie sie selbst. Das zu ändern, verlangt eine andere Haltung, wie man heute so schön sagt. Prognostizieren ist gut. Experimentieren ist besser.
 

Experimentieren ist ein wichtiges Stichwort. Experimentieren, Voranschreiten nach Versuch und Irrtum, Beobachten und Erfahrungen sammeln, das gewinnt ganz offensichtlich an Bedeutung. Welche Bedeutung hat dieses versuchsweise Vorgehen für eine neue Aufklärung? 

Das Experimentelle ist ein ganz wesentliches Moment, das die neue Aufklärung ausmacht oder ausmachen könnte, im Kleinen wie im Großen. Eine Haltung: Das ist noch nicht zu Ende, das müssen wir gemeinsam erproben. Zum Beispiel, wie man unternehmerisches Handeln und soziale Verantwortung neu kombiniert. Dieses Element findet sich in vielen der neuen Methoden als Zugang zu einer nicht abgeschlossenen Welt. 

Die neue Aufklärung ist selbst experimentell. Sie ist letztlich nichts anderes als das Offenhalten der Alternativen, der Alternativen des menschlichen Geistes und der Vernunft. Im Sinne einer befreienden, humanen beziehungsweise "humanökologischen" Perspektive - "für unser gemeinsames Haus", um einmal mit großem Respekt Papst Franziskus zu zitieren.
 

Frühere Protestbewegungen hatten "das System" im Blick und haben nach dem großen Hebel der Veränderung gesucht. Die jüngeren Generationen agieren anders. Sie konzentrieren sich auf kleinteilige Veränderungen, die sich - dann vielleicht - zu einer großen summieren. Die Jungen setzen da an, wo sie Handlungsmöglichkeiten sehen, und beschränken sich auf das Kleinteilige, ohne aber den Gesamtzusammenhang aus dem Blick zu verlieren. Realisiert sich in diesem Vorgehen so was wie eine neue Aufklärung im Tun? 

Genau das meint die Rede von den "kleinen Befreiungsbewegungen", die ich immer wieder als beglückend empfinde. Mein Eindruck etwa von vielen studentischen Projekten, etwa an der School of Design Thinking, ist: Diese jungen Leute gehen völlig vorurteilslos, frei und experimentell an die Welt heran. Das ist wunderbar. Was ich mir wünsche: dass dieses Experimentelle, dieses im Handeln im Kleinen, worüber wir ja auch bei dem Thema deines schönen Begriffs "soziale Mikroinnovationen" nachgedacht haben, zusammenbringen ließe mit dem freien, mündigen Blick für größere, komplexere Zusammenhänge. Und mit der Offenheit, aber auch mit dem Sich-befruchten-lassen von Fragestellungen, die in der Philosophie oder der Literatur gestellt werden. Wenn sich das verbinden ließe, fände ich das eine ganz wunderbare Entwicklung. 

Ich würde es mir jedenfalls wünschen, dass wir uns von den wahrlich übermächtigen Verhältnissen nicht einschüchtern lassen. Sondern dass wir mit viel Phantasie und co-kreativer Vernunft bislang noch für undenkbar gehaltene Lösungen entwickeln. Warum sollten wir nicht beispielsweise das Prinzip der Gewaltenteilung noch einmal neu denken - mit Blick auf die neuen Plattformverhältnisse? Müssten nicht die Rechte der Transparenz, der Partizipation und des Widerspruchs einklagbar sein? Bräuchten wir nicht eine unabhängige Datenjustiz? Et cetera. Ich will gar nicht darauf eingehen, inwieweit Ideen wie diese bereits in der Digitalcharta oder anderswo artikuliert wurden. Ich möchte nur ein bisschen Mut und Hoffnung machen, etwas auszuprobieren.
 

In diesem Experimentellen, in dem Denken und Handeln in Eins gehen, nicht mehr getrennt sind, liegt also die oder eine Hoffnung? 

Ja, Aufklärung heute ist das Prinzip Hoffnung der Vernunft, der experimentellen Vernunft. Die experimentelle Vernunft wirkt im Kleinen und meist im Verborgenen: in der Person von Naturwissenschaftlern, Ingenieuren, Medizinern, Mechatronikern, Schreinern, Juristen, Mediendesignern, Softwareentwicklern, Lehrern, Architekten oder Lokführern verschiedenerlei Geschlechts und unterschiedlicher Hautfarbe. Sie unterscheidet sich also in ihrem alltäglichen Wirken gar nicht von dem, was andere tun, die experimentell arbeiten, die mit den Mitteln des Designs arbeiten, Gutes anstellen oder gemeinsam Verbesserungen bewirken wollen. Sie lässt sich nur nicht vorschreiben, wie eng oder wie weit ihr Wirkungsradius sein darf. Sie plädiert vielmehr dafür, das Kleine mit dem Größeren in Zusammenhang zu bringen, sich einzumischen in die Verhältnisse und öffentlichen Räume. Und deshalb noch einmal: Ja, das Experimentelle ist eine große Hoffnung. Ohne Wenn und Aber. Natürlich wünsche ich mir eine 360-Grad-Experimentierfreudigkeit, die Philosophie, Poesie, Anthropologie, systemische Ökologie und Geschichte mit einbezieht. Und die sich nicht beschränkt auf Startup-Thinking, Technologie, Ökonomie plus ein wenig Verhaltenspsychologie. 

Deshalb ist die neue Aufklärung praktisch - sie ist praktisch relevant, weil sie das Experimentelle mit dem Existentiellen verbinden kann. Und existentielle Fragen werden bald in einem neuen Ausmaß auf uns zukommen. Stichwort Mensch und Maschine.
 

Also die Kernfrage der Digitalisierung? 

Stephen Hawking sagt irgendwo: Die Computer werden bald mit ihrer künstlichen Intelligenz den Menschen übertreffen. "Das wird das größte Ereignis in der Geschichte der Menschheit werden - und möglicherweise auch das letzte." Anders ausgedrückt: Der berechnende Rationalismus führt - Hawking zu Ende gedacht - geradewegs zur Herrschaft des Rechners, der superintelligenten digitalen Maschinen. Sie werden alles übernehmen, was berechenbar ist. 

Und spätestens dann stellt sich doch die Frage: Was ist es denn, was uns neben all dem Funktionieren und Optimieren selbst auszeichnet? Was zeichnet denn unsere eigene humane Intelligenz aus? Was wollen wir kultivieren? Womit wollen wir die Zeit verbringen, die viele von uns dann im Überfluss haben werden? Und sollten wir - spätestens dann - bemerken, dass da nichts mehr ist, werden wir vielleicht spüren, wie relevant die neue Aufklärung ist. Praktisch und existentiell relevant. Wir werden uns nicht nur fragen, wie gehen wir um mit den Spaltungstendenzen in der Gesellschaft und in den Köpfen, sondern auch: Womit werden wir uns denn beschäftigen, wenn die Technologie uns immer mehr Arbeit abnimmt? 

Man könnte auch sagen, es geht um die Erneuerung des Möglichkeitssinnes im 21. Jahrhundert. Ohne Angst. Mit Mut, aber ohne Übermut. Weiblicher. Und mit dem Bewusstsein des Widerspruchs, der schöpferischen Kraft des Widerspruchs. Das ist neue Aufklärung. Das beginnt natürlich alles mit Bildung. Das ist uns allen bewusst. Aber eben mit einer anderen Bildung, die den Widerspruch, die Kritik, den Traum und die Realität in die Curricula einschreibt. Also Naturwissenschaft und Philosophie, Technologie und Kontrapunktik, Systemtheorie und Gärtnerei, Ökonomie und Poesie. 

Aber die möglicherweise in den Sinn kommende Frage "Was kann Aufklärung denn schon konkret bewirken?" ist falsch gestellt. Aufklärung bewirkt nie direkt und unmittelbar etwas. Sie bildet eher so etwas wie ein geistiges Ökosystem. Die erste Aufklärung war ein reiches, vielschichtiges, vielfach miteinander (auch mit ihren Kritikern) verflochtenes Ökosystem. Wir zehren von ihm bis heute, auch wenn uns das nicht immer bewusst ist. Die neue Aufklärung knüpft daran an - ohne zu wissen, wohin das führt. Sie hält es mit Hannah Arendt: "Wir fangen etwas an; wir schlagen unseren Faden in ein Netz von Beziehungen. Was daraus wird, wissen wir nie".
 

Digitalisierung, Automatisierung, Computerisierung, Roboterisierung zwingen dazu, dass wir uns auf das konzentrieren, was wir Menschen am besten können und was uns am deutlichsten von Maschinen unterscheidet, nämlich Kreativität, Zusammenarbeit, Kollaboration. Kernfähigkeiten, die wir entwickeln müssen. Fügt sich das ein in die Argumentation, die neue Aufklärung als einen Entwicklungsprozess zu verstehen? 

Ja, ein Entwicklungsprozess, der schon in Gang ist. Wobei ich glaube, dass die Kunst in dieser Aufgabe eine doppelte sein wird: Auf der einen Seite gilt es, die Fähigkeiten, die die digitale Transformation erfordert, weiterzuentwickeln, das heißt die Fähigkeit, mit Daten und Algorithmen umzugehen, Programme nicht nur zu schreiben, sondern zu durchschauen, wie sie funktionieren, wie wir das in vielen Bereichen der Industrie, des innovativen Maschinenbaus und Mittelstandes bereits beobachten. Dabei Lösungen zu finden, wie man mit der Explosion von Daten (und deren Aggregation in der Hand von mächtigen Datensammel-Plattformen) umgeht - und gleichzeitig das Andere, das Kreative zu entwickeln. Also die digitale Transformation und die kreative Revolution zu entwickeln. Und dabei unsere schöpferischen Fähigkeiten im Zusammenspiel mit anderen zu entwickeln - im Umgang nicht nur mit Daten, sondern mit Informationen, mit Wissen und mit den Gefühlen, die in diesen Verhältnissen entstehen. Zu dieser Seite gehört auch das Thema Empathie. Und das Thema Mitmenschlichkeit. Vielleicht auch das Thema Liebe.
 

Alles Bereiche, wo wir uns weiter entwickeln können. Denn wir sind nicht wirklich gut darin zusammenzuarbeiten, Empathie zu zeigen, Verständnis füreinander zu entwickeln. Wir müssen darin besser werden. Das ist, glaube ich, ein Gedanke, der sich sehr gut einfügt in die Idee der neuen Aufklärung. 

So sehe ich das auch. Wahrscheinlich reicht es eben nicht aus, immer nur diese Wörter plakativ in den Raum zu stellen: Empathie und Kollaboration. Sondern es ist schöpferische Arbeit nötig, um das zu entwickeln. Da geht es auch um die völlig offene Frage, ob wir dabei tatsächlich wirkliche Lernfortschritte machen, die unsere offensichtlichen Defizite ausgleichen. 

Studien nicht nur in den Behaviour-Wissenschaften, sondern auch in den Neurowissenschaften in den letzten Jahren zeigen, dass das mit der Kooperationsbereitschaft des Menschen keineswegs so gut bestellt ist, wie manche behaupten: Wenn die Bedingungen schwieriger werden, fordert das Ego ziemlich massiv sein Recht ein und lässt im Zweifel die Kooperationsabsichten wieder sausen. Und es treten Verhaltensweisen zutage, die in dieser wunderbaren Kollaborations-und Empathie-Wörter-Welt gar nicht zur Sprache kamen. Deshalb ist es ein Entwicklungsprozess, es sind Lernaufgaben für die nächste Zeit. Es ist nicht gesetzt, dass es jetzt schon da ist.
 

Diese kleinen Befreiungsbewegungen, über die wir gesprochen haben, äußern sich auch in Methoden - oder vielleicht besser gesagt: Haltungen - wie Design Thinking, Scrum, Kanban und vielen Formen organisationaler Veränderungen. Lassen sich diese Formen interpretieren als Ausdruck des Einübens einer anderen Form von Zusammenarbeit, eines anderen Umgangs miteinander? 

Ja, das sehe ich auch so. Ich würde zwei Dinge hinzufügen: Ich glaube erstens, dass die agilen Methoden, die wir jetzt überall erleben, nicht nur Methoden oder Haltungen sind, sondern auch Stile. Wie die ersten Stile der modernen Kunst, wie Impressionismus oder Pointillismus, die den Weg zur Moderne gebahnt haben. Aber es werden natürlich noch andere Stile danach kommen, es wird sich deutlich etwas weiterentwickeln. 

Was in diesen Methoden und neuen Formaten, die durchmischt sind mit Handwerk und Technologie, möglicherweise verstärkt werden müsste, hat zu tun mit dem, was ich an anderer Stelle Disruptive Thinking genannt habe. Verkürzt ausgedrückt: die Fähigkeit, Widersprüche zu erkennen, sie anzunehmen und mit ihnen achtsam und produktiv umzugehen. Das ist bisher noch nicht ausgebildet. Nicht, dass es nicht Einzelne thematisieren, aber als Grundmuster wird es nicht erkannt. Das ist, glaube ich, eine der wichtigen schöpferischen Aufgaben der kreativen Revolution im Unterschied zu den Hausaufgaben der digitalen Transformation: Technologie hat kein Sensorium für Widersprüche. Computerprogramme haben keinen Sinn für Fragen und Zweifel. "Code kennt keine Fragezeichen, kein Nichtwissen, nur logische Eindeutigkeit", wie Manuel J. Hartung einmal in Zeit-Online nach einem Selbstversuch als Programmierer geschrieben hat. Und noch etwas weiter gefasst: Computerprogramme sind paradoxiefreie und ironiefreie Räume. 

Keine Widersprüche, kein Fragezeichen, keine Ironie und kein Humor. Folglich fehlen, wenn man das richtig durchdenkt, schon systembedingt wichtige Elemente, die in der Geschichte der Aufklärung mit dem Wort Kritik bezeichnet wurden. Und die sowohl in der Kritischen Theorie wie im Kritischen Rationalismus zum Begriffskern gehören. Kritik ist ein elementarer Teil der Aufklärung und des aufgeklärten Denkens. Nicht die Kritik, die in den sozialen Medien als emotionale Aufwallung passiert, sondern das Hineindenken in den anderen, den möglichen Widerspruch erahnen und aus dem heraus etwas Neues, Menschengemäßes machen. Das, finde ich, ist die große Tradition der europäischen Aufklärung, die da wieder durchscheinen muss.
 

Es sind also zwei Aufgaben, die anstehen: den Umgang mit der digitalen Transformation einzuüben, Verständnis zu entwickeln - und die Weiterentwicklung unserer menschlichen Fähigkeiten. Es ist vielleicht hilfreich, dies zu spiegeln vor dem Hintergrund systemtheoretischer Überlegungen zur Einordnung der (verkürzt gesagt) Digitalisierung. Da kommt mir die Interpretation von Dirk Baecker in den Sinn, der Digitalisierung als Anbeginn einer neuen Medienepoche begreift. Medien produzieren einen "Überschusssinn". Sie produzieren ein überschießendes Angebot von Sinnangeboten, an denen man andocken kann und zu denen man sich verhalten muss. Die erste Aufklärung bezieht sich auf das Thema Buch. Buch war das Medium, das Aufklärung transportierte. Heute sind wir konfrontiert mit einem Wahnsinns-Überschuss von Sinnangeboten, die mit der Digitalisierung einhergehen. 

Diesen Gedanken finde ich wunderbar. Er leuchtet mir sehr ein. Man könnte auch sagen - das wäre ein Wiederaufnehmen dessen, was über Kritik gesagt wurde: Die erste Aufklärung war eine Bewegung, die das Vermögen der Menschheit unterstützen wollte, nicht alles zu glauben, was im Buch steht. Denn das Buch transportierte ja als Medium viele beeindruckende, unser Wissen bereichernde Gedanken, nicht erst seit der Buchdruck aufkam. Aber es produzierte natürlich auch Gläubigkeit. Das Buch der Bücher ist schließlich auch in Buchform verbreitet worden. 

Der Ausgang aus der Unmündigkeit hat etwas damit zu tun, in der Lage zu sein, mit diesem Buch und mit anderen Büchern mündig umzugehen und eben nicht alles zu glauben, was im Buche steht. Und heute, könnte man sagen, besteht eine wesentliche Aufgabe der neuen Aufklärung darin, nicht alles zu glauben, was in den Algorithmen steht. Oder direkter und flapsiger gesagt: Nicht alles zu glauben, was auf dem Handy oder auf dem Tablet hochploppt. 

Deshalb gibt es ja auch manche Leute, die von der Notwendigkeit einer digitalen Aufklärung sprechen. Ich würde natürlich ergänzen: eben nicht nur einer digitalen, sondern einer umfassenderen, kritischen. Nicht alles zu glauben, was in den sozialen Medien verbreitet wird. Nicht nur immer andere verantwortlich zu machen für die Abhängigkeitsverhältnisse, in die wir geraten sind. Vielmehr zu verstehen, dass wir selbst die Mächtigen ermächtigen, mächtiger zu werden. Wir sind Teil der Entwicklung, vor der wir andere warnen, wenn wir glauben, besonders moralisch sein zu müssen. Also, positiv formuliert: Diese Entwicklungen verstehen lernen und das eigene Vermögen entwickeln, damit ohne Selbstgefälligkeit, einigermaßen souverän, gelassen, unabhängig und mündig umzugehen.
 

Das hieße eine neue Form der Kritik zu entwickeln, die umgeht mit diesen digitalen Sinnangeboten? 

Ja. Und zwar durchaus in der Kant´schen Tradition: Kritik meinte hier ja nicht Vernichtung des anderen, sondern Durchdringung und genauere Beleuchtung, das Drehen und Wenden eines Themas, bis die Substanz erscheint. Die Kritik der reinen oder der praktischen Vernunft will diese ja nicht zerstören, sondern kenntlicher machen, besser verstehbar und anwendbar machen. Nicht die Vernunft, sondern Vorurteile und Blendwerke werden zermalmt.
 

Hier schließt sich ein Kreis in unserem Gespräch insofern, als wir wieder bei der Vorbildhaftigkeit der früheren Aufklärer sind, mit Kritik umzugehen: sie nämlich zu paaren mit dieser anderen Komponente: der Empathie und der Wertschätzung dem anderen gegenüber. 

Genau. In diesem Sinne weitergedacht - und das ist jetzt eine Phantasie und so heute noch gar nicht realisierbar: Was wäre denn, wenn statt dieser furchtbar groben, archaischen, eingeschränkten, nur auf die Bequemlichkeit der Menschen zielenden Form des "Like it" der sozialen Medien - die scheinbar positiv ist, aber gerade deshalb dazu einlädt, das Negative jenseits aller Form rauszulassen - eine neue Kultur der Kritik in dem eben genannten Sinne in den sozialen Medien entstehen würde? Dann wäre schon großer Teil von dem realisiert, was die neue Aufklärung intendiert. Wir würden anders umgehen mit Meinungen oder Äußerungen, die wir nicht teilen oder die uns sogar widersprechen. Wir würden dem Widerspruch eine Form geben.
 

Davon sind wir noch weit entfernt. 

Davon sind wir noch ziemlich weit entfernt. Trotz Design Thinking, trotz New Work, trotz Holakratie und vieler anderer Ansätze neuer selbstorganisierter und demokratischer Initiativen von unten. Wir erleben ja gerade im großen Stil etwas ganz anderes auf der Weltbühne der Mächte und Mächtigen. Die Demokratie scheint umzingelt. Die regierenden Populisten, die großen und kleinen Diktatoren dulden keinen Widerspruch. Gewalt gegen Andersdenkende wird in vielen Regionen zur Normalität. Und die noch nicht regierenden Populisten nehmen die Witterung auf. 

Deshalb gilt es nicht nur Räume, Formen und Formate zu schaffen für das Dialogische, Konstruktive, Schöpferische. Sondern es gilt, unheilvolle Prozesse zu unterbrechen, "unglücksbringende Selbstverständlichkeiten zu unterbrechen", worin Alexander Kluge die eigentliche Aufgabe der Aufklärung sieht.
 

Welche Aufgabe hat eine neue Aufklärung heute? 

Ich denke, dass die neue Aufklärung nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale und freiheitliche ist - oder sein wird. Sonst verdient sie nicht ihren Namen. Sie glaubt nicht an sich allwissend dünkende Zentralen. Sie kritisiert sie. Sie glaubt, dass die Menschheit phantasievoll genug ist, um noch etwas anderes zu finden und zu erfinden - zwischen privatwirtschaftlicher Maßlosigkeit und zentralstaatlicher Anmaßung. Sagen wir: Wir brauchen ein Third Box Thinking. Der dritte Weg ist aktueller denn je. Auch wenn dieser Weg heute eher ein experimenteller und kombinatorischer ist, ein Geflecht mehrerer sich verbindender Pfade. Oder eben ein steiler, verschlungener Bergweg. Viele selbstorganisierte, vernetzte, aufgeklärte Individuen, Bürger, Unternehmer, Wissenschaftler, Künstler, viele Regionen und Städte haben sich auf diesen Weg gemacht. Sie versuchen, verschiedene Dinge zusammenzubringen: technologische und soziale Innovationen, Digitalisierung, Daten, Design und Demokratisierung, Unternehmertum und ökologische Verantwortung. Sie werden noch einiges auf den Hut bekommen und sie werden sich auf viele Abweichungen und Irrtümer gefasst machen müssen. Aber nur so verläuft sozialer Fortschritt. 

Die neue Aufklärung glaubt auch nicht, dass Nachhaltigkeit eine Chance hat ohne Schönheit. Denn "Schönheit ist das Attribut, das Dauer verleiht", wie Ralph Waldo Emerson es ausgedrückt hat. Alles Hässliche wird nicht nachhaltig sein. Auch deshalb ist Vernunft noch etwas anderes als Ratio. Vernunft ist das kritische und zugleich optimistische menschliche Vermögen, Freiheit und Schutz, Effizienz und Schönheit in die Balance zu bringen - eine dynamische, stets fragile Balance, die Leben erhält und der sozialen und kulturellen Entropie entgegenwirkt. Das ist die Aufgabe. Natürlich ist sie kaum zu schaffen. Deshalb ist sie so reizvoll. Wie der Klimaschutz, wie saubere Meere oder der Erhalt der Arten.
 

Nachwort zum Entstehen Entstanden ist dieses Gespräch vor Corona. Bearbeitet wurde es von beiden Autoren in einem wechselseitigen Prozess des Redigierens, Schärfens, Kürzens und Ergänzens, der zu einem guten Teil ebenfalls vor der Pandemie stattgefunden hat. Wichtig dabei ist: Wir mussten nichts verändern. Und wir haben nicht der Versuchung nachgegeben, Gedanken zur Coronapandemie nachträglich mit aufzunehmen oder eine Folge dazu anzuhängen. Diese Krise wirkt eher als Brennglas und als Zeitraffer. Sie lässt Dinge klarer hervortreten und beschleunigt, was oftmals zuvor bereits angelegt war. Und sie lässt sich als Anlass nehmen, neu nach- und weiterzudenken.

Folge 6 ganz kurz
Die sechste Gesprächsschleife hat noch einmal einige zentrale Gedanken zur neuen Aufklärung zusammengeführt. Nicht als eine abschließende Zusammenfassung, sondern als Weiterentwicklung zentraler Gedanken. Der wichtigste Gedanke dabei gilt dem Wert des Experimentellen, der Entwicklung und Förderung einer experimentellen Vernunft. Versuchsweises Vorgehen, Handeln nach Versuch und Irrtum, Experimentieren identifizieren wir als neuen Denk- und Handlungsmodus, der seine Eleganz nicht zuletzt daraus gewinnt, dass darin die traditionelle Trennung von Denken und Handeln aufgehoben wird. Beides geht in Eins - in einen Prozess der wechselseitigen Überprüfung, in dem auch Schönheit, Klarheit und Form eine wichtige Rolle spielen. Das Experimentelle repräsentiert so, was eine neue Aufklärung zusammenbringen will.


Zitate


"Das Abgetrennte, das Ausgeschlossene, das Andere können ganz verschiedene Dinge oder meist Nicht-Dinge sein: das Fremde, das Geistige, das Schöne, das Dunkle, das Widersprüchliche, das Freiheitliche, das Chaotische, die Liebe, das Lebendige, das Menschliche." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Was haben wir nicht alles abgetrennt unter dem Gebot der Professionalisierung und der Effizienz: die Natur, die Schönheit, das Leben, das menschliche Maß." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Demut und Nichtwissen, das ist immer die Voraussetzung." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Ach, wie befreiend wäre es, wenn die Führenden häufiger vier Worte über ihre Lippen brächten: ‚Ich weiß es nicht!‘" Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Das Experimentelle ist ein ganz wesentliches Moment, das die neue Aufklärung ausmachen könnte, im Kleinen wie im Großen." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Die neue Aufklärung ist selbst experimentell. Sie ist letztlich nichts anderes als das Offenhalten der Alternativen, der Alternativen des menschlichen Geistes und der Vernunft." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Ich möchte Mut und Hoffnung machen, etwas auszuprobieren." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Aufklärung heute ist das Prinzip Hoffnung der Vernunft, der experimentellen Vernunft." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Das Experimentelle ist eine große Hoffnung." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Die neue Aufklärung ist praktisch - sie ist praktisch relevant, weil sie das Experimentelle mit dem Existentiellen verbinden kann." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Es geht um die Erneuerung des Möglichkeitssinnes im 21. Jahrhundert." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Ich glaube, dass die agilen Methoden, die wir jetzt überall erleben, nicht nur Methoden oder Haltungen sind, sondern auch Stile." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Disruptive Thinking ist die Fähigkeit, Widersprüche zu erkennen, sie anzunehmen und mit ihnen achtsam und produktiv umzugehen." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Technologie hat kein Sensorium für Widersprüche. Computerprogramme haben keinen Sinn für Fragen und Zweifel." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Kritik ist ein elementarer Teil der Aufklärung und des aufgeklärten Denkens." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

"Der dritte Weg ist aktueller denn je. Auch wenn dieser Weg heute eher ein experimenteller und kombinatorischer ist, ein Geflecht mehrerer sich verbindender Pfade." Bernhard von Mutius im Gespräch über eine neue Aufklärung

 

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Autor

Winfried Kretschmer
Kretschmer

Winfried Kretschmer ist Chefredakteur und Geschäftsführer von changeX.

Autor

Bernhard von Mutius
Mutius

Bernhard von Mutius ist Sozialwissenschaftler und Philosoph, systemischer Berater und Führungscoach. Er ist Autor zahlreicher Publikationen über Erneuerungsprozesse in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Sein Hauptaugenmerk gilt der Entwicklung einer disziplinübergreifenden Denkkultur, die uns helfen könnte, mit den komplexen Prozessen unserer Zeit verständiger umzugehen. © Autorenfoto: Richard Pichler

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